Sonntag, 14. Dezember 2014

Friedenswinter - Berlin 13.12.2014

Am 13. Dezember 2014 fand in Berlin eine Friedensdemonstration statt, von der ich zufällig erfahren habe und an der zwischen 2.500 und 3.500 Menschen teilnahmen. Und so sah das Anfangs vor dem Berliner Hauptbahnhof aus:

Die Gruppe sah auf dem Bahnhofsvorplatz mit Blick auf das Bundeskanzleramt noch ziemlich verloren aus, aber ich mußte mich außen herum kämpfen, stets von Ordnern und der Polizei ermahnt, nicht auf die Fahrbahn zu treten. Endlich, ein Blick auf die Redner und einige Satzfetzen von diesen erhaschend:

Natürlich wurde auch ich "beobachtet" ;-)
 
Hier nun das "berühmte" Gauck-Plakat. Warum der oder die Macher ausgerechnet eine NVA-Uniform verwendeten? Vielleicht standen bei einer ggf. "passenderen" Uniform strafrechtliche Bedenken im Vordergrund?


So sah das Gewühl von der anderen Seite aus. Zum Glück "Gewühl", denn das Wetter war ziemlich frisch und ungemütlich.

Endlich formierte sich der Demonstrationszug in Richtung Bundespräsidialamt. Derweil wurden von der ersten Reihe ein Sprechchor geübt ("Gauck, der nichts taugt, außer nur zum Kriegsklamauck"; mp3), sehr zur Freude der Medien. Wobei, die Logos von Funk und Fernsehen waren nicht auszumachen. Neben mir diktierte ein vermutlich italienischer Journalist mehrfach etwas in sein Mobiltelefon.
 
Und dann ging es los. Hinter obigen Spruchband kam passend zum "Pioniergeburtstag" zuerst ein Block unter Fahnen der GEW, danach einige Rote Fahnen und dann "alle anderen".
 
Vorbei ging es am Gefängnis Moabit, wo vermutlich verschiedene Interessengruppen sich gern wechselseitig sehen würden:
 
Angekommen am Schloß Bellevue befand ich mich plötzlich und zufällig in einer mit unbekannten Gruppe von Schuh-Werfern. Wobei folgende Person zwar medienwirksam posierte, ich aber nicht weiß, ob er überhaupt den Rasen mit einem Schuh eindeckte:

So sahen dann fliegende Schuhe aus. Da einige haarscharf an Polizisten hinter dem Absperrgitter vorbeigingen, wurde eine attraktive Polizisten aus der Menge gefragt, was sie davon halte. Sie meinte recht cool, solange mich keiner trifft ...


Wieder ertönte Sprechchöre, diesesmal "Gauck an die Front!" (mp3). Den Fahnen nach, war eine erstaunliche "Vielfalt" friedlich nebeneinander: Friedensbewegte, Russen, Ukrainer, Kommunisten und vor allem: Ganz gewöhnliches "Bürgertum" beim "Nachmittagsspaziergang". Das Durchschnittsalter würde ich auf 40 Jahre schätzen. Einem Jungen von ca. 6 Jahren, dem es erkennbar langweilig und kalt war, wurde von seinem Vater erklärt, daß diese Demo wichtig wäre und er ihm so etwas unbedingt zeigen müsse.
 
 

Ach ja, eine einsame Fahne der "Linken" wehte auch. Nun, hoffentlich muß der oder die Teilnehmer nun nicht mit Parteiausschluß rechnen ;-)

Noch vor dem Ende der Veranstaltung zerstreuten sich die Teilnehmer langsam, da sie und ich kaum etwas vom "Podium" verstanden. Erst in einiger Entfernung und noch am sowjetischen Ehrenmal konnte ich die Redner verstehen. Die Veranstalter sollten an ihrer Technik arbeiten!

In der Kneipe meines Vertrauens wärmte ich mich anschließend beim mexikanischen Bier und amerikanischen Rind. Dabei grübelte ich über den armen Auswerter der Polizei, der nun mittels Bilderkennungssoftware die Aufnahmen aus den Videokameras der Polizei auswertet und die Erkenntnisse mit den Datenspuren der Demonstranten vergleicht. Meine eigene Datenspur ist erschreckend: Nach der Demo gegoolt (Fehler 1), Bahnverbindung online herausgesucht (Fehler 2), am überwachten Zielbahnhof ausgestiegen (Fehler 3) und nicht zuletzt Handy dabei gehabt (Fehler 4) ... und jetzt noch dieser Blogeintrag! Wenn mir demnächst mein Personalausweis entzogen wird, weiß ich wenigstens "warum" ;-)
 
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