Samstag, 28. Dezember 2013

Durchschnittseinkommen in der DDR

Auf meiner Website beschäftig(t)e ich mich auch mit der Höhe der Besoldung in der NVA. Insbesondere das zu Vergleichszwecken angegebene "durchschnittliche Nettoarbeitseinkommen im Monat, 1989" für einen "Arbeiter und Angestellte im VEB:   1.136 Mark" erregt regelmäßig Widerspruch. Quelle der Vergleichsangaben bildet das Buch "Armut in der 'DDR'-Bevölkerung, Lebensstandard und Konsumtionsniveau vor und nach der Wende" von Günter Manz. Dieser Autor bezog sich wiederum für das Jahr 1989 auf  die entsprechende Angabe des Statistischen Amtes der DDR 1990, S. 144.

Aber, was gilt schon DDR-Statistik, wenn Jahre davor die BRD bspw. nur 850 M publizierte (Quellenangabe folgt noch)?! Ich habe mich mal gekümmert und mir das westdeutsche Grundlagenwerk zum Thema Einkommen in der DDR besorgt:
 
DIW-Heft 85/1985 mit dem Titel "Geldeinkommen in der DDR von 1955 bis zu Beginn der achziger Jahre".
 
Vorab: Bei allen Details des 239-seitigen A4-Heftes, die banale Angabe eines Durchschnittsnettoeinkommen pro Kopf ist nicht enthalten.
 
Neben der enormen Detailverliebtheit, vom Einkommen aus Flaschenpfand, über Versicherungs- und Lotterieeinnahmen bis zur Entwicklung der Normerfüllung und des Prämiensystems, beeindruckt die Anzahl der verwendeten Quellen: Von der amtlichen Statistik, über westdeutsche Vorpublikationen, DDR-Lehrbüchern bis zur "Volksstimme" vom 19.1.1980 wurde wohl alles für die "eig. Berechnungen und Schätzungen" verwendet, was "bei 3 nicht auf dem Baum, war" ;-)
 
Ziel der Publikation war eher die Lohnspreizungen in der DDR, zwischen den Bezirken sowie vom Boten bis zum Chefarzt aufzuzeigen. Im Fazit heißt es dann auch bedauernd, daß die Einkommensverteilung im Konsens mit der Bevölkerung "homogener" geworden sei, was aber kaum "als Positivum zu bewerten" wäre.
 
Das Heft enthält zudem einen umfangreichen Methodik-Anhang und ein Literaturverzeichnis (29 Seiten), in dem auch auf die Unsicherheiten der Berechnungen hingewiesen wird und warum man sich mit absoluten Zahlen so schwer tat.
 
Das hielt das BMiB nicht ab, wiederum darauf aufbauend eigene Berechnungen anzustellen sowie zu publizieren und so für 1982 auf durchschnittlich rd. 850 M Nettoeinkommen "pro Arbeitnehmer" zu kommen. Diese Berechnung hat mich interessiert:
 
Die "Fachleute" für die DDR nahmen offenbar die "Geldeinnahmen aus Erwerbstätigkeit (netto)" für 1982 i.H. von 80,3 Mrd. M (Übersicht 41; S. 136) und teilten diese schlicht durch 7.950.000 "Arbeiter und Angestellte" (Tabelle 1; S. 181) sowie 12 Monate. Das ergibt rechnerisch knapp jene 850 M pro Monat netto.
 
Die Abgrenzung des DIW erfolgte ausdrücklich abweichend von der amtlichen DDR-Statistik. Enthalten sind u.a. alle Spielarten von LPG, PGH und "mithelfenden Familienmitgliedern, "beschäftigten Rentner". Lehrlinge sind überraschenderweise separat ausgewiesen. Wenn ich diese Aussagen im Heft richtig interpretiere, beinhalten die Angaben der amtlichen DDR-Statistik insoweit nur Einkommen "in der sozialistischen Wirtschaft ohne nichtproduzierende Zweige", also lediglich den vollbeschäftigten "Arbeiter und Angestellten" schlechthin. Da fehlt mir der Zugriff auf originäre Erläuterungen der DDR-Statistik ... aber das konnten die 1984 in Westberlin sicherlich "besser".
 
Ergänzend vielleicht noch die Angabe der "Geldeinnahmen pro Kopf der Bevölkerung" für 1982 (Tabelle 4; S. 187) i.H. von 7.900 Mark, d.h. pro Baby, Kind, Greis, Rentner, Arbeiter, Bauer etc., einschl. Flaschenpfanderlöse, Krankengeld usw. Natürlich bekam man in Berlin am Meisten: 10.200 M und in Frankfurt / Oder am Wenigsten: 7.100 M. Irgendwo im Heft wurde der durchschnittliche DDR-Haushalt (einschl. Rentner-, Singlehaushalte) mit 2,9 Personen angegeben. Bei Ansatz der BMiB - Berechnungsmethode ergäbe das ein Arbeitseinkommen von jeweils mindestens 955 M pro Monat.  Wenn also, bereits 1982 rd. 1.000 M monatlich im Durchschnitt "für alle" gezahlt wurde, liegen 7 Jahre später "1.136 M" für "Arbeiter und Angestellte im VEB" resp. "in der sozialistischen Wirtschaft ohne nichtproduzierende Zweige", also "lediglich" für den vollbeschäftigten "Arbeiter und Angestellten" schlechthin, sehr nahe.

Anmerkungen: Die angegebenen Prämienhöhen irritieren mich allerdings (Übersicht 26; S. 98). Demnach erhielt ein Vollbeschäftigter in der "zentralgeleiteten volkseigenen Industrie" 1982 im Durchschnitt 1.233 M an "im Berichtsjahr gezahlten Prämien", zzgl. 828 M an Jahresendprämie. Das wären Prämien i.H. von über 2.000 M im Jahr gewesen ... im Durchschnitt wohlgemerkt! Ich vermute, daß in der erstgenannten Prämie auch alle Formen von Kollektivprämien, Sachprämien mit enthalten sind.
 
Interessant ist, das die Einkommen in der DDR ab 1974 deutlich gestiegen sind: "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" ... leider scheint es an der Wirtschaftspolitik aus verschiedenen Gründen gehapert zu haben.
 
Fazit: Alles eine Frage der Definition und Abgrenzungen ... die naheliegend interessengeleitet umgesetzt werden.

Horch, dor kümmt de Wiehnachtsmann ...



  
Quelle: Lutz-Peter Kreuchauf, Rostock



  

-die sogenannte "Bibel" bei der LV-

 

-Bilanz-

 „Der Weihnachtsmann sagt Danke im Namen aller Reservisten …“ schöner als Joachim Pauls es formulierte, geht es bald kaum noch in dieser Jahreszeit! Hier nur ein kleiner Einblick in die Weihnachtspost, die uns in Sanitz erreichte. Noch sind alle Briefe, Karten und e-mail‘s nicht vollständig „ausgewertet“ ...

Von „Barny” Walter: „Da habt Ihr ja was Schönes auf die Beine gestellt. Wenn dann noch positive Resonanz kommt, freut man sich umso mehr. Es liest sich alles sehr phantastisch. Wenn ich einmal Rentner werden sollte, werde ich mir auch dafür mehr Zeit nehmen."
Da haben wir aber so unsere Bedenken, denn sehr viel Zeit haben wir nicht mehr. Nicht nur die Erinnerungen verblassen, auch andere Ereignisse wie das Älterwerden tragen dazu bei. Dann wünschen wir uns doch, dass die Erinnerungen schnell auf das Papier kommen. In unserem Rundschreiben haben wir es formuliert: Hilfe & Unterstützung durch Beiträge für die Seite SANITZ!

Die Aussage von Rainer Behrendt aus Wittstock: „… Weihnachten feierten wir TA - Leute 1961 in Pinnow und 1962 in Sanitz. In Pinnow in der Kantine, in Sanitz im Klubraum der TA. Mit Weihnachtsbaum, Tische weiß eingedeckt, alle Anwesenden (DHS) hatten ein Gedeck. Oberleutnant Gratz wünschte allen eine friedvolle Weihnacht."

Das sind einige Mosaiksteinchen, die wir gerne zusammenfügen. Eigene Erinnerungen werden wach, u.a. an Dienste an Weihnachtstagen oder zu Silvester. So war es auch am 31.12.1989. Die 15 Silvester-Raketen, die wir gekauft hatten, blieben bei dem Regen im Keller. Auch nach Dienstschluss,  am 01.01.1990 gegen 8.00 Uhr frühmorgens dann zu Hause, ließen die Wolken und der Wind keinen Silvesterraketenstart zu. Zunächst war Aufheben angesagt. 1990 war zu viel Nebel, dann waren wir allein, die Kinder bei Freunden, mal auch vergessen, dass wir ja bei den Raketen waren ... Jedenfalls starteten die für uns letzten Raketen aus DDR-Produktion 1999 im Schwarzen Weg. Seitdem kaufen wir keine Silvesterknaller mehr. Das Geld dafür landet in all den Jahren in Paketen. Jetzt zu Weihnachten 2013 gingen zwei Pakete in eine Sozialstation nach Litauen, zwei in die Partnergemeinde nach Polen, dann zu Tamara nach Minsk-sie war auch Deutschlehrerin an der Militärakademie- und den etwas größeren Rest holte nun Kolja für ein Waisenhaus in der Nähe von Kiew ab. Selten kommt es zu Sprachproblemen, denn wir erinnern meine Gesprächspartner gern daran, dass wir eine gemeinsame Kommandosprache hatten. Man sollte es kaum glauben, wie viele sich erinnern können.

„Ich hoffe, Eure Sammelleidenschaft wird auch in Zukunft von Erfolg gekrönt sein." Gerd Sebastian und Jochen Bössenrodt wünschen uns „… bei der Realisierung aller Vorankündigungen viel Kraft und Unterstützung". Zuviel hatten wir ja nicht verraten, etwas Überraschung soll es doch auch noch geben. 

Roland Woiciechowski, ein Raketschiki der Boden-Boden-Raketentruppe, schreibt u. a. „… Dank für Euren Anteil an den zahlreichen Aktivitäten, die wir im Jahr 2013 gemeinsam gestalten konnten. Durch den stetigen Austausch von Informationen sind wir vermutlich alle ein bisschen klüger geworden. Mir hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich schon jetzt auf die Veranstaltungen, die das Jahr 2014 bringen wird …" Ja, es ist immer wieder schön und beeindruckend, wie viele Gemeinsamkeiten die unterschiedlichsten Raketen so haben …

Gute Kontakte helfen immer und so freuen wir uns, wenn wir auch Nachrichten bekommen. Eisen — Karl aus Parchim (Thomas Hoffmann): „ … Ich war am 07.12. auf dem Flugplatz zum Wintertreffen bei Hartmut, ich habe Grüße von Ihnen bestellt."

Danke dafür und auch Danke für die vielen guten Kontakte zu unseren Freunden von der Gemeinschaft der 13er. Wenn Wilfried Rühe schreibt „… Wir machen unverdrossen weiter und freuen uns auf die nächsten Kontakte und Begegnungen …", dann stimmen wir gern zu.
Thomas Stibbe aus Schwabingen: „… Nächstes Jahr im Mai jährt sich meine Einberufung zum 30.Mal, Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Wie ich schon mehrmals sagte, eine enorm prägende Zeit für mich und sicher auch für viele andere."

„Habe beim Aufräumen noch etwas gefunden für das Traditionszimmer, ... bemüht, die Erinnerung an einen Teil unseres Lebens deutlich zu machen. Vielleicht bringe ich auch mal meine Frau mit, die ja auch dort gearbeitet hat.“ Das würde uns aber freuen, wenn nicht nur Reinhard Herbort seine Frau mitbringt. Auch über weitere Ankündigungen freuen wir uns, so von Dieter Kretzschmar, in seinen Annalen nach Dokumenten& Fotos zu suchen bzw. von Andreas Hesse aus Ilsenburg, uns für das TRADI SANITZ eine „Bibel“ zukommen zu lassen! Passt doch wunderbar in diese Jahreszeit … Das Buch ist das „Handbuch für den Offizier der Luftverteidigung“-sozusagen die „Bibel“ für die Waffengattung LV.

Christa Forkert meint, „... ich wünsche Ihnen für die nächsten Jahre weiterhin soviel Kraft und Energie und auch ein bisschen Freude für die derzeitigen und künftigen Unternehmungen.“

„Bei einem nächsten Urlaub schauen wir gern nach vorheriger Anmeldung wieder vorbei, vielleicht auch bei einem Tag der offenen Tür, sofern es wieder einen gibt und es zeitlich für uns passt." Sehr gern, wir freuen uns auf Barbara & Manfred Bischoff, er OTL a. D. der Bundeswehr.  

Die folgende Information gilt noch einige Zeit: der Tag der offenen Tür ist generell am 01. März jeden Jahres. Ein Datum, das für Reservisten der Nationalen Volksarmee keinen Knoten im Taschentuch benötigt. Ansonsten nach Anmeldung.

Wir konnten nicht alle Mail hier einbringen, nur einen Teil. Es sind viele, sehr viele und dafür danken wir. Auch persönliche Mitteilungen sind dabei, ein großer Vertrauensbeweis. Es gibt Mitstreiter & Freunde, die weniger Erfolg im Beruf erlebten, Mitstreiter & Freunde, deren Gesundheit für Probleme gesorgt hat und Mitstreiter & Freunde, die großen Schmerz erfahren mussten. Besonders Ihnen, aber natürlich auch uns allen wünschen wir alles Gute für 2014!


Mittwoch, 18. Dezember 2013

Alles Gute für das Jahr 2014!


 









 








 
Vorbemerkung:
Das Jahr ist nun bald wieder vorbei und es scheint, die Zeit wird immer schneller. Es liegt natürlich auch daran, welche und wieviel Aufgaben zu bewältigen waren und einen in "Trapp" hielten. Von Berufstätigen ganz abzusehen. In einer der nächsten Beiträge werden wir auf solch eine Aufgabe, wenn auch überschaubar, zurückkommen. Eine Darstellung in der Zeitschrift "Der Bogenschütze" zur Truppenluftabwehr der NVA incl. der Flak-Regimenter der Luftverteidigung in der Entstehungsphase der LV hatte uns beschäftigt und Zeit beansprucht. Wir waren bei den Recherchen erstaunt, dass doch einige Vorgänge im "Halbdunkel" lagen. Jetzt aber zum eigentlichen Grund: den bevorstehenden Jahreswechsel ...


Liebe Mitstreiter, liebe Freunde ...
das Jahr 2013 neigt sich nun dem Ende zu und wir möchten Euch aus diesem Anlass ein besinnliches Weihnachtsfest & zum neuen Jahr alles Gute, Kraft und Erfolg, vor allem aber Gesundheit & Freude wünschen! Die Ausstellung „50 Jahre Garnisonsort Sanitz“ ist zwar inzwischen Geschichte, aber einiges an Erlebten und Gesehenen wirkt auch noch 2013 nach. Und-das TRADI SANITZ hat sich „etabliert“, wie man so schön sagt. Ein Höhepunkt war natürlich der Tag der offenen Tür am 1. März. Im Anhang ein kleiner Rückblick … Ein Poster, das dann auch  zu sehen ist in der neuerstandenen Wandgalerie.

Zur Wandgalerie ein kurzes Wort: dank Eurer Spenden war es uns möglich, die Poster vom NVA-Ausstellungsteil der Ausstellung „50 Jahre Garnisonsort Sanitz“ den Besuchern des TRADI öffentlich zu machen. Ansonsten wären sie in der Schublade aufbewahrt worden und das wäre schade. Für die im Jahr 2013 eingegangenen bzw. übergebenen Spenden möchten wir uns ganz herzlich bedanken, auch für Dokumente, Technikteile, Fotos usw. Ohne Eure Unterstützung könnten wir das Projekt TRADI SANITZ nicht packen! 

Der 1.März war, wie in den vergangenen Jahren auch, wieder ein Treff für Soldat und General. Trotz der Androhung, wer vor 10.00 Uhr erscheint, nimmt am Frühsport teil, war unser Hof schon ab 09.45 Uhr voll und wir „platzierten“ die Autokolonne schön vor dem Haus entlang. Es war Leben in der Bude! Die Garage, wie immer ein Kinoraum, war gefüllt. Auf dem Hof  standen die rauchenden Abteilungen, im TRADI selbst umkreisten sich auf engem Raum die Besucher. Bernd war mit  der Feuerstelle beschäftigt, wo es ab 11.30 Uhr den Erbseneintopf gab. In all den Trubel hinein kam dann plötzlich ein Anruf von der Polizei: „Sie haben eine Feier? Die Bundeswehr kommt nicht an den parkenden Autos vorbei …“. Wir wohnen jetzt seit 34 Jahren dort, auch in den letzten 23 Jahren ist dort nie ein größeres Fahrzeug der Bundeswehr vorbeigefahren. Wir parkten zwei Fahrzeuge um und hatten die Lacher auf unserer Seite. Natürlich wusste auch der erfahrene „Volkspolizist“, welche Familienfeier auf unserem Hof stattfand! Nach dem Essen hatten wir noch einen Abstecher mit anschließender Kaffeetafel in den Räumen der ehemaligen Technischen Abteilung in Wendfeld vorbereitet. Unter den Besuchern des TRADI sind inzwischen auch Wandergruppen aus Rostock, ehemalige Soldaten der 43.FRBr, die jetzt in Bayern wohnen und ihren Urlaub hier oben verbringen. Auch Manfred Bischoff und Michael Herpich als Ehemalige von der Bundeswehr waren bei uns vor Ort. 

Neben dem Buch & der DVD über die 43. ist nun im Frühjahr bzw. Sommer dieses Jahres auch das Fotobuch und die DVD über die Ausstellung „50 Jahre Garnisonsort“ erschienen. Die Resonanz war sehr positiv … 

Für die Seite vorliegende SANITZ in www.ddr-luftwaffe.de , nach dem Anklicken des Links KOMMENTARE/KRITIKEN/KAMERADEN dann an der rechten Seite unter dem Label SANITZ zu finden, suchen wir Mitstreiter. Seit genau Juli 2009 sind es über 54 Beiträge, die wir dort reingestellt bzw. selbst verfasst haben. Um das durchzuhalten, brauchen wir Eure Unterstützung. Wenn Ihr also Erlebnisberichte, Fotos usw. habt, würden wir Euch darum bitten, das Reinstellen auf die Seite SANITZ übernehmen wir dann.

Es gäbe noch viel zu berichten, so über die Kontakte zum Militärhistorischen Verein Demen und die Teilnahme an der Buchlesung bzw. am 1. Techniktag in Demen mit Teilen des TRADIs, über unseren Stand beim Warnemünder Buchbasar, über das 12. Familientreffen der Gemeinschaft der 13er in Matzlow, über Kontakte mit dem Museum in Pinnow bzw. dem Luftfahrtmuseum in Finowfurt bzw. dem Technikverein in Pütnitz. Unsere Gedanken sind aber schon bei der Vorbereitung des 01. März 2014, einem Sonnabend! Natürlich wieder mit Erbseneintopf. Und einem Ausflug. Hintergrund ist, wer sich etwas auskennt in der Geschichte der 43.FRBr, ein 30jähriges Jubiläum. 

Mehr soll nicht verraten werden! Es hängt nicht von uns alleine ab, ob es klappt, aber wir versuchen es hinzubekommen. Im Januar nächsten Jahres wissen wir mehr und geben ein Rauchzeichen. Wir freuen uns auf Euren Besuch! Alles Gute und viele Grüße aus Sanitz
Barbara & Bernd

Sonntag, 15. Dezember 2013

12. Familientreffen der Gemeinschaft der 13er

Nunmehr hat bereits das 12. Familientreffen der Gemeinschaft der 13er stattgefunden und ich habe endlich Text und Bilder online gestellt:
http://home.snafu.de/veith/12__ft.htm

Ebenfalls wurde die 63. Ausgabe des Kanonier fertig:
http://home.snafu.de/veith/Texte/Kanonier63.pdf

update (17.12.2013)
Nun ist der Kanonier Nr. 63 auch mit dem Gruppenfoto vom 12. Familientreffen online ... es gab anfangs technische Probleme. Ich weise darauf hin, daß die Fotos online in der Größe etwas reduziert wurden und bpsw. aus dem "Kanonier" grundsätzlich nicht entnommen werden können und nur in verminderter Qualität druckfähig sind. Wem das nicht reicht, wendet sich am Besten an die Gemeinschaft unmittelbar, s.a.:

Donnerstag, 7. November 2013

Erlebnisberichte-Folge VI











Vorbemerkung:  
Heute eine neue Folge aus der Serie ERLBNISBERICHTE. In Vorbereitung des Buches "43.Fla-Raketenbrigade 'Erich Weinert'-Fakten und Geschichten" hatten wir eine Vielzahl von Erlebnisberichten zusammengetragen, die aber letztlich den Rahmen des vorgesehehenen Umfangs sprengten. Es war daher nicht möglich, alle Beiträge in das Manuskript aufzunehmen-wir hätten zwei Bücher daraus machen können! Es wäre schade, auf diese interessanten Erlebnisse und Erfahrungen zu verzichten. Sind sie doch ein Teil menschlicher Biographien und Beschreibung von Zeitgeschichte. Deshalb haben wir uns entschlossen, diese unveröffentlichten Beiträge auf die Seite SANITZ als Thema ERLEBNISBERICHTE-FOLGEN zu stellen und zusätzlich u.a. in einer DVD "Aus der Geschichte der 43.FRBr" zu erfassen. Diese DVD, genauso wie das Buch, kann über das TRADI SANITZ, Tel. Nr.: 038209-799 bezogen werden. Nach Dieter Bertuch über seine Erlebnisse an der Wiege der Fla-Raketentruppen der NVA-in Ulan-Ude am Baikalsee und dem ersten Teil des Beitrages von Jochen Bössenrodt in ERLEBNISBERICHTE-Folge V, dessen Laufbahn im FRR-18 Sanitz begann und als Leiter FRID im FRR-13 Parchim endete, nun der kurze abschließende Teil seines persönlichen Erlebnisberichtes. Der Erlebnisbericht Folge VI ist charakterisiert durch den weiteren Weg von Jochen Bössenrodt:

Mein Weg führte mich diesmal aber nicht zurück in mein Regiment nach Sanitz ...

, das inzwischen 43.Fla-Raketenbrigade „Erich Weinert“ hieß, sondern nach Parchim in das Fla-Raketenregiment 13 zu Oberst Pedde. Dort war die Stelle als Oberoffizier Ausbildung Nutzung zu besetzen. Die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht, konnte ich doch die gerade erworbenen Kenntnisse mit dem persönlichen Schwerpunkt Raketenleitstation (RLS) nutzbringend und erfolgreich anwenden. Mein weiterer Dienstweg sollte aber wieder mit der Brigade zusammenhängen, denn mit dem Weggang meines direkten Vorgesetzten Lothar Herrmann als Leiter des Fla-Raketeningenieurdienstes  (FRID) nach Sanitz, übernahm ich dessen Dienststellung bis zu meiner Entlassung im Jahre 1985. Gerade Leiter des Ingenieurdienstes des Fla-Raktenregiments 13 geworden, wurde ich ein weiteres Mal an die Hochschule nach Minsk zu einem sogenannten „Höheren Akademischen Kurs (HAK)“ delegiert. Hier entschied ich mich auf ingenieurtechnischem Gebiet für den Komplex NEWA, weil ich hoffte, das Wissen später einmal verwenden zu können. Traf dann aber doch nicht zu. Während dieser Zeit von 1976 bis 1985 gab es aber immer wieder Begegnungen mit alten Mitstreitern, sei es in Lieberose, auf dem Schießplatz Aschuluk in der Sowjetunion oder auf Konferenzen, Tagungen und Beratungen. 

Nach der Entlassung 1989 wurde es dann diesbezüglich sehr ruhig, man hatte den zivilen Alltag zu meistern und andere Sorgen. Mit den Initiativen im Internet sowie den Aktivitäten des Vereins „Ehemalige des Fla-Raketenregiments 13e.V.“ wurden Impulse des Erinnerns für die gesamte Waffengattung gegeben. Dankenswerterweise hat sich hier auch zunehmend meine „alte und erste“ Truppe, die 43. Fla-Raketenbrigade „Erich Weinert“ beteiligt. Seitdem bin ich täglich im Internet und konnte so einige Verbindungen zu alten Kameraden wieder aufnehmen, wenn es auch manchmal unerwünscht ist. Beim Lesen der Beiträge und Namen erinnere ich mich an manche Episode und  Gemeinsamkeiten, wenn diese auch damals klein und banal waren. Es stimmt auch traurig, wenn ich sehe, dass Mitstreiter aus gemeinsamer Studienzeit an der Offiziershochschule bereits verstorben sind. Umso schöner ist es, wenn sich die noch Lebenden zu Wort melden und Erinnerungen wach halten ! Ich grüße die Ehemaligender 43. Fla-Raketenbrigade  und hier besonders die vom „alten“ Standort Retschow wie z.B. Friedrich „Frieder“ Forkert, Roger Müller, Jürgen Künzel, Klaus Kubicki, Hans-Ulrich „Ulli“ Maynicke oder Ludwig Hümer. Den Herausgebern des vorliegenden Buches möchte ich Dank sagen für ihr Engagement bei der Bewahrung von Geschichte und Lebensläufen, in deren Mittelpunkt immer und ausschließlich der Erhalt des Friedens stand. Dem Buch wünsche ich viel Erfolg und viele Leser ! - Fortsetzung folgt!
 



Samstag, 12. Oktober 2013

An der Verteidigungslinie

»Ein Zeitzeuge berichtet

Am 14. September 2013 tagte im Luftfahrtmuseums in Finowfurt eine Zeitzeugenkonferenz zum Thema „Luftaufklärung und Luftspionage im Kalten Krieg“. Wie in der Vorbereitung der Konferenz zu ersehen war, sollte im Vordergrund eigentlich die Thematik „SR-71 und MiG-25“ stehen. Leider sagte der eingeladene SR-71-Pilot Graham ab. Der frühere Stabschef der in Finow/Finowfurt bis 1989 stationierten MiG-25-Staffel, OSL a.D. Cholod, sprach hingegen als Zeitzeuge über seinen Einsatz in der DDR. Er bezog sich dabei auf das in diesem Jahr erschienene Buch, in dem er im Mittelpunkt steht. Der Titel lautet: „An der Grenze – das Schicksal eines Menschen im Kontext des Kalten Krieges“. Während der Konferenz erfolgte sein erstmaliger Verkauf in Deutschland. Das Buch vereint an sich zwei in einem. Der erste Teil ist in russischer Sprache gedruckt, der anschließende zweite beinhaltet die deutsche Übersetzung. Hauptautor ist der Oberst a.D. Agarew, in der DDR Angehöriger der 82. Selbstständigen Funktechnischen Brigade. Er war z.B. im sowjetischen Funktechnischen Posten auf dem Brocken eingesetzt, der die Vorwarnung für einen SR-71-Anflug gab. Als Dolmetscher fungierte Roland Großer, Generalmajor a.D. (Chef Raketentruppen NVA). Das Buch trägt die ISBN 978-580877-200-0 und erschien 2013 im Verlag „Das russische Wort“. Es dürfte auch über das Luftfahrtmuseum in Finowfurt (16244 Schorfheide, OT Finowfurt, Museumsstraße 1) zu beziehen sein.

Alexander Iwanowitsch Cholod begann seinen Militärdienst 1967. Er flog die Jagdflugzeuge MiG-21, 23 und 25. 1981 wurde er zum Flugplatz in Finow versetzt, Basierungsort des 787. Jagdfliegerregimentes. In dieser Zeit begann die Umrüstung auf die MiG-25, verbunden mit dem Bau großer Flugzeugbunker/-deckungen im südlichen Teil des Flugplatzes. Die Angaben Cholods bezüglich der Anzahl der MiG-25 widersprechen sich dahingehend, ob nur eine oder zwei Staffeln MiG-25 existierten. Der Einsatz auf die SR-71 durch die MiG-25 ist nur allgemein beschrieben und ergibt nichts wesentlich Neues. Auch bei Nachfragen während der Konferenz hielt sich Cholod sehr bedeckt. Aus Sicherheitsgründen näherten sich die MiG-25 einer SR-71 nur bis auf wenige Kilometer. Für eine weitere Annäherung waren nach seiner Auskunft die Geschwindigkeiten zu hoch. In einem mit ihm geführten Interview geht Cholod im Buch auf die Dienstbedingungen, auf das Leben in der Kaserne, auf sein Familienleben während seiner Dienstzeit in der DDR von 1981 bis 1987 ein. Ebenso beschreibt er das für einen russischen Militärangehörigen schwierige Leben nach der Perestroika.


Das Buch ist ein Zeitdokument der besonderen Art und daher möglichen Interessenten sehr zu empfehlen. Im Museum Finowfurt konnte es für 20,- EUR erworben werden, wobei die Autoren nach Wunsch eine Widmung dazu gaben.

Sonntag, 29. September 2013

SPAM und Kommentare

In eigener Sache:
 
Aufgrund des z.Z. massiven SPAM-Aufkommens habe ich zeitweise die Kommentarfunktion  für anonyme Besucher gesperrt. Nur noch bspw. bei Google angemeldete Nutzer können damit Kommentare abspeichern.
 
Schade, aber ich hoffe, daß der Spuk damit relativ schnell vorbei geht und wieder für alle diese Möglichkeit freigeschaltet werden kann.

Der 4. "Kanonier" in diesem Jahr online

Die Gemeinschaft der 13er hat mir die Nr. 62 ihrer Verbandszeitschrift mit der Bitte um Veröffentlichung übersandt. Das ist hiermit geschehen:
 
Dieses Mal u.a. mit Neuigkeiten zum neuen russischen FRK - S-350 E “Witjas” (Recke), bildhaften Eindrücken von der MAKS 2013 und Informationen zum Flug von Mathias Rust nach Moskau.

Dienstag, 24. September 2013

Im Sanitzer Amtsblatt, September 2013






 
Vorbemerkung:
In den "Sanitzer Mitteilungen", dem offiziellen Amtsblatt der Gemeinde Sanitz, Ausgabe September 2013, erschien jetzt ein Beitrag zum einjährigen Jubiläum der Ausstellung "50 Jahre Garnisonsort Sanitz". Auf der Gemeindevertretersitzung am 03.09.2013 sagte außerdem die ehemalige Leiterin der Projektgruppe noch mal ein herzliches Dankeschön den Mitorganisatoren für das großartige Engagement bei der Organisation und Gestaltung. Aus der im Frühjahr erschienenen DVD "50 Jahre Garnisonsort Sanitz-eine Ausstellung 2012" wurde mittels Beamer das Kapitel "Eröffnung am 01.09. 2012" an die aufgestellte Leinwand projiziert. Die Gemeindevertreter, geladene Gäste und Zuhörer konnten dabei neben Bildern auch das Interview des NDR-1 Radio MV mit dem Bürgermeister, der Projektleiterin und dem Presseoffizier der Bundeswehr  über diese Ausstellung und über Sanitz & seine Soldaten hören.

Barbara Kirchhainer übergab dann diese DVD und eine Erinnerungskarte an die Mitorganisatoren Herrn OTL Frank Schulz, Kommandeur der FlaRakGrp 21, Herrn Oberstabsfeldwebel a. D. Uwe de Lahr und Frau Astrid Wruck, Lehrerin am Gymnasim Sanitz. Für die Heimatstube erhielt Bürgermeister Joachim Hünecke ein ganzes Paket: DVD & Fotobuch zur Ausstellung, Flyer, Erinnerungskarte. Die Ausstellung 2012 war ein großer Erfolg! Dass Besucher der Ausstellung im September vergangenen Jahres ähnliche Eindrücke und Emotionen hatten, zeigt u.a. ein Brief von zwei ehemaligen Soldaten des damaligen Fla-Raketenregiments 18 der NVA. Rainer Behrendt aus Wittstock und Heinz Knopf aus Gr. Pankow gehörten im Januar 1962 mit zu den "Erstbeziehern" des TA-Objektes Wendfeld. Sie schrieben einige Tage nach ihrem Besuch der Ausstellung, von Gemeinschaftshaus und Kaserne dem Kommandeur der FlaRakGrp 21 einen Brief, in dem sie sich für die gemeinsame Ausstellung von Gemeinde, NVA & Bundeswehr sowie für die Betreuung beim Kasernenbesuch bedanken. Kann man es besser ausdrücken? Was wir am Tag der Gemeindevertretersitzung noch nicht wussten, Herr OTL Frank Schulz übergibt per Monatsende das Kommando an seinen Nachfolger.

Hier der Beitrag aus "Sanitzer Mitteilungen", Ausgabe September 2013 ...


"Die Ausstellung „50 Jahre Garnisonsort Sanitz“ ist nun ein Jahr her, aber die Nachwirkungen im positiven Sinne sind bis heute zu spüren. Immer wieder erreichen uns Anrufe und Anfragen, Besucher reichen sich die Klinke in die Hand. Am 01. März jeden Jahres ist das TRADI Treffpunkt, da auf Grund der begrenzten räumlichen Möglichkeiten eine Dauerausstellung in der Heimatstube nicht möglich ist. Aber, die einzelnen Ausstellungsteile sind erhalten, so die Militärgeschichtliche Sammlung der FlaRakGrp21 in der Kaserne „SIEBENBUCHE“ und zur 43.Fla-Raketenbrigade „Erich Weinert“ einschließlich Schülerprojekt des Gymnasiums das TRADI SANITZ, Schwarzer Weg 1. Dieses Stück der Ortsgeschichte Sanitz und seine Soldaten ist durch die Ausstellung „50 Jahre Garnisonsort Sanitz“ erfolgreich geschrieben und dokumentiert worden. Die Gemeindevertretersitzung jetzt am 03. September gab den Rahmen und die Möglichkeit, der Gemeinde, der FlaRakGrp 21 und dem Gymnasium nochmals Dank zu sagen für das großartige Engagement als Mitorganisator."

Die DVD "50 Jahre Garnisonsort Sanitz-eine Ausstellung 2012", ein Fotobuch über die Ausstellung sowie auch das Buch & die DVD über die 43. Fla-Raketenbrigade "Erich Weinert" sind beziehbar über das TRADI SANITZ, Schwarzer Weg 1, 18190 Sanitz, Tel.Nr.: 038209-799
 

Donnerstag, 5. September 2013

1. Demener Techniktag

 




Vorbemerkung:

in Demen bei Crivitz, ehemals auch Standort für die 5.Raketenbrigade und die BRTB-5 der Landstreitkräfte der NVA, fand am 31.08.2013 der 1. Demener Techniktag statt. Organisator war der Militärhistorische Verein Demen e. V. in Zusammenarbeit mit EVITA.
Wir hatten eine Einladung erhalten und fuhren dorthin. Nicht zum ersten Mal, denn zur Buchvorstellung von "Raketentruppen der NVA-Landstreitkräfte-Geheimhaltungsgrad aufgehoben" durch den Herausgeber GM a. D. Roland Großer und einige Mitautoren am 09.03.2013 waren wir auch da.

Nach umfangreichen Bemühungen und Überwindung manch einer Hürde, nicht nur bezüglich Ausstellungs-und Lagerbedingungen, ist es dem Militärhistorischen Verein gelungen, Teile "ihrer" ursprünglichen Technik aus dem Depot des Milit.-Hist. Museums der Bundeswehr Dresden nach Demen zu holen. Natürlich auf der Grundlage eines Leihvertrages. Viel Arbeit zum "Aufhübschen" wurde bereits bis zur Eröffnung des 1. Technik-Tages am 31.08.2013 reingesteckt, weitere Aufwendungen sind noch notwendig. Hut ab vor den engagierten Mitgliedern des Vereins!!

Wir waren mit einigen Archivalien aus dem TRADI SANITZ angereist, viel mehr war im kleinen Auto nicht möglich. Beim Aufbau unseres Standes machten die Gastgeber toll mit, wir konnten uns ausbreiten und alles war organisiert ... Auch wenn wir nicht aus derselben Waffengattung wie die Demener stammten, wir wurden als "Raketschikis" bezeichnet und mit viel Interesse wurden vor allem unsere Bücher & DVD's, das Fotobuch & die DVD über die Ausstellung "50 Jahre Garnisonsort Sanitz", einige ausgestellte Dokumente, die Truppenfahne des Fla-Raketenregiments 18/der 43.Fla-Raketenbrigade, die Uniformen der LV und der LSK sowie die acht Poster und die zwei Aufsteller betrachtet.

Es gab viele Fragen, viele Gespräche und auch etliche Buchkäufe. Es war zwar ein anstrengender Tag, aber wir fühlten uns wohl und haben uns gefreut, an der Gestaltung der Veranstaltung mitgewirkt zu haben. Besonders gefreut haben wir uns über Ehemalige der 43.FRBr, die ebenfalls nach Demen gekommen waren, so Lutz Kreuchauf, Hannes Urbaniak und Roger Müller. Neben den Ausstellungsräumen spielte sich das Leben bei mehreren parallel verlaufenden Veranstaltungen ab, so ein Wettbewerb beim Rasentreckerfahren, dann Reiten für die Kleinen, Panzerfahren für die Größeren usw. Die Demener waren mit der Besucherzahl zufrieden, auf ein Neues ...

Anbei ein Auszug zur Vorstellung des Militärhistorisches Kabinetts im EVITA-Forum Demen



"Der „Militärhistorische Verein Demen e. V." hat in dem "Historien-Raum" des EVITA-Forums Demen eine ständige Ausstellung zur Geschichte des ehemaligen NVA-Militärobjektes Demen III bzw. der ehemaligen "Wamow-Kaserne" der Bundeswehr und der in Demen zwischen 1975 und 2006 stationierten Verbände, Truppenteile und Einheiten der NVA und der Bundeswehr gestaltet.

Die Geschichte des Militärstandortes Demen begann mit ersten Rekognoszierungsmaßnahmen im Jahre 1968. 1973 starteten die Bauarbeiten am Kasernenkomplex. 


Der erste Nutzer - die Bewegliche Raketentechnische Basis 5 - zog 1975 in die Kaserne ein. Die Hauptaufgabe dieses Truppenteils bestand in der Gewährleistung des Raketennachschubs u. a. für die Raketenabteilung 8 in Goldberg und die 5. Raketenbrigade der NVA-Landstreitkräfte. Parallel zum Bau der Kaserne wurden ca. 380 Wohnungen für die Armeeangehörigen und ihre Familien am Demener Ziolkowskiring errichtet. Im April 1977 erfolgte die Verlegung der 5. Raketenbrigade aus dem vorpommerschen Stallberg nach Demen. Die Hauptbewaffnung der Raketenbrigade bestand ab 1985 aus 8 Startrampen für das operativ-taktische Raketensystem 9K72 ELBRUS (SS-1c SCUD-B) sowie aus 4 Startrampen für das operativ-taktische Raketensystem 9K714 OKA (SS-23 SPIDER). Beide Raketensysteme galten seinerzeit als Kernwaffeneinsatzmittel, die SS-23 zudem als das modernste Raketensystem dieser Klasse in der Welt. 

Während die SCUD-B Startrampen aus Demen jährlich den Abschluss der Ehrenparade der NVA in Berlin bildeten, wurden die SS-23-Startrampen in Demen so gut versteckt, dass die NATO erst 1990 von ihrer Existenz erfuhr. Die Kerngefechtsköpfe lagerten im Gewahrsam eines sowjetischen Truppenteils in einem Bunkerkomplex nordöstlich von Fürstenberg/Havel. Noch im Frühjahr 1990 wurden die Startrampen auf Weisung der Regierung Modrow mit Ausnahme jeweils eines demilitarisierten Exemplars, das in den Bestand des Militärmuseums in Dresden überging, an die Westgruppe der sowjetischen Streitkräfte übergeben bzw. unter lebhaftem Medieninteresse in Demen vernichtet.

Ab April 1991 wurde in Demen das Instandsetzungsregiment 80 bzw. 14 der Bundeswehr aufgestellt. Zum Auftrag der in Demen stationierten Einheiten des Regiments gehörte zunächst u. a. die Instandsetzung von allgemeinem Wehrmaterial für das Wehrbereichskommando VIII/die Panzergrenadierdivision 14 "Hanse". Nach der Zusammenführung von Nachschub-, Transport-und Instandsetzungskräften im Logistikregiment 14 diente der Standort Demen vor allem der Ausbildung junger Rekruten für den Instandsetzungsdienst. Im Dezember 2002 wurde das Logistikregiment 14 inaktiv gestellt, die "Warnow-Kaserne" aber noch bis 2006 weiter für die militärische Ausbildung genutzt (u. a. durch Einheiten aus der "Moltke-Kaserne" in Dabel). Schon frühzeitig begann die Gemeinde Demen vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Aufgabe des Militärstandortes Demen durch die Bundeswehr mit Unterstützung von Bund und Land Konzepte für eine zivile Nachnutzung des Kasernenkomplexes zu entwickeln. Ab 2008 erfolgte schließlich die Umwandlung des einstigen Militärobjektes in den "Gewerbepark Demen".

Die Ausstellung im EVITA-Forum will diese Entwicklung von einer Raketenbasis aus der Zeit des Kalten Krieges hin zu einem der erfolgreichsten Konversionsobjekte in Mecklenburg-Vorpommern nachvollziehen. Damit soll keine Nostalgie gepflegt, sondern u. a. das öffentlich gemacht werden, was selbst Einwohner des nahen Dorfes Demen zu DDR-Zeiten nicht erfahren durften. Dabei geht nicht nur um Politik. Die von den Vereinsmitgliedern des "Militärhistorischen Vereins Demen e. V." zusammen getragenen Exponate berichten von dem zu NVA-Zeiten harten Leben der Armeeangehörigen. Teile von Raketen und Startrampen liegen neben den typischen Utensilien der "Entlassungs-Kandidaten". 

Die Ausstellung zeigt in einer kompakten und gut geordneten Übersicht die Vielfalt der militärischen Tätigkeit in Demen. Neben Vermessern, Funkern, Instandsetzern und Pionieren haben auch Meteorologen ihren Platz in der Ausstellung gefunden. Daneben wird selbstverständlich umfangreiches Wissen zur Raketentechnik vermittelt. "Stimmt es, dass die russische SCUD-B von der deutschen V-2 aus dem Zweiten Weltkrieg abstammt?" Auf diese und viele andere Fragen erhält man während der sachkundigen Führung durch die Ausstellung eine Antwort!
Die Ausstellung kann Samtags in der Zeit zwischen 09:00 und 12:00 Uhr oder nach vorheriger Anmeldung besucht werden."