Samstag, 4. Februar 2012

Deutschland macht sich zum Ziel

Jetzt ist es amtlich und feuchte US-Träume werden wahr: Die Zentrale der gegen Rußland gerichtete "Raketenabwehr" wird in der BRD, in Ramstein, eingerichtet. Dort befindet sich bereits das Hauptquartier der US-Luftwaffe und die NATO-Luftraumüberwachung für Europa. Ein erstrangiges Ziel für russische Raketen, wenn die USA wieder einmal zündeln. Das US-Territorium wird dann verschont. Wladimir Putin dazu: »Nach dem heutigen Stand soll das Raketenabwehrsystem ohne Frage das Atomwaffenpotenzial Russlands neutralisieren.«

Die gleiche Situation wie nach der Stationierung der Mittelstreckenraketen in Westeuropa in den 1980ern. Damals hat uns die Kapitulation der Sowjetunion und ihrer Verbündeten vor der atomaren Vernichtung bewahrt ... nur Rußland kann nun nicht mehr (weiter) kapitulieren ...

Ein "Trost" für mein Gemüt:
Das System soll erst in acht Jahren, im Jahr 2020 einsatzbereit sein.

Eine Beleidigung für meinen Intellekt:
Das System wäre gegen Iran oder gar Nordkorea gerichtet.

Links:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/01/hochhuth-zu-us-raketen-in-polen.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/02/auslndische-truppen-in-deutschland-und.html

2 Kommentare:

  1. »Über die Errichtung eines Raketenabwehrsystems erhofft sich das westliche Militärbündnis, das nukleare Gleichgewicht zu seinen Gunsten aufheben zu können. Was als Verteidigungssystem ausgewiesen ist, ist zur Sicherung der atomaren Erstschlagkapazität gedacht. Dem militärischen Gegner soll die Möglichkeit zur adäquaten Antwort auf einen Atomangriff genommen werden, was das Risiko eines solchen entscheidend erhöhen würde« ("junge welt" vom 22.05.2012).

    Ein Logikloch gibt es m.E.: Im o.g. Fall, würden die Kernwaffenfähigkeiten auf dem Territorium der USA nicht berührt ... also Rußland könnte bei einem Gegenschlag gegen die Raketenbasen in Westeuropa zwar beeinträchtigt sein und ist es sowieso, durch die praktisch nicht vorhandene Vorwarnzeit, könnte aber dennoch voll die USA in einem Gegenschlag eindecken.

    Sinn machen die Ängste nur, wenn damit ein Gentelmen Agreement endgültig aufgehoben würde, was es offiziell nicht gibt oder gab: Bei einem Krieg zwischen den "Supermächten", vorerst ihr eigenes Territorium auszunehmen und so ggf. den Krieg zu begrenzen. Dann macht folgendes aus der gleichen Zeitung noch mehr Sinn:

    »Wie aus der FAZ zu erfahren war, wurde auf dem Gipfel in Chicago angeregt, nationale Einsatzvorbehalte künftig nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen. Damit solle verhindert werden, daß bei Auslandseinsätzen einzelne Verbündete den Zugriff auf gemeinsam genutzte Waffensysteme und Einheiten blockieren können. Auch die Bundesregierung ist der Meinung, daß über das deutsche Parlamentsbeteiligungsgesetz nachgedacht werden müsse.«

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  2. »Nach Aussagen des Unter-Staatssekretärs im US-Verteidigungsministerium, Frank Rose, soll der Bau des Raketenabwehrsystems in Redzikowo bei Slupsk (Stolp) 2016 beginnen ... der pensionierte, 60jährige polnische Divisionsgeneral Piotr Makarewicz ... schreibt davon, dass zunächst in Redzikowo wohl nur die zur Abwehr von Kurz- und Mittelstrecken-Raketen geeigneten SM 3 – Raketen stationiert würden, aber “manche würden voraussehen”, dass als nächstes Raketen vom Typ SM-Block IIA noch Redzikowo kommen, die der Abwehr von Interkontinental-Raketen dienen. “Die Polen haben in dieser Angelegenheit nichts mitzureden”, beschreibt Makarewicz das Verhältnis zwischen den verbündeten Nato-Partnern.

    Makarewicz wendet in seinem Aufsatz dann seine Aufmerksamkeit der Lokalisierung des Raketenabwehr-Systems zu, nur “4-5 Kilometer vom Zentrum Slupsks” entfernt. Das würde die Grossstadt Slupsk zu einem Zielgebiet der im Oblast Kaliningrad stationierten russischen Iskander-Raketen machen.«
    http://www.infoseite-polen.de/newslog/?p=10730

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