Dienstag, 30. August 2011

DVD - Feuerdrachen und Grünes Ungeheuer

-> Endlich erscheint auch der "illegitime" Nachfolger der Filmreihe "Das unsichtbare Visier", der "Feuerdrachen", aus dem Jahr 1981 auf DVD. Voraussichtlicher Erscheinungstermin ist der 16. September 2011.

Inhalt
»Hochangereichertes Uran verschwindet in der Wüste von Niger. Unter dem Decknamen Feuerdrachen hat die CIA und der BND ein Urankomplott mit dem israelischen Geheimdienst geschlossen. Ziel ist die nukleare Aufrüstung Israels gegen die Arabischen Nationalstaaten. Der Kundschafter Alexander, seine Freundin Katrin und der "Schläfer" und Elektronikexperte Werner Hellwitz ermitteln unter tödlicher Gefahr. Die Spuren des Urans führen über den gesamten Globus und nach und nach wird das unfassbare Ausmaß des Komplotts offenbar« (amazon.de).

Ein Teil der Handlung basiert auf der vom Mossad im November 1968 durchgeführten Operation Plumbat (Wikipedia - Achtung: Spoiler!). Untermalt wird der Zweiteiler, mit 194 Minuten Spieldauer, wie gewohnt mit der Musik von Walter Kubiczeck.

-> Nicht Nachvollziehbar wurde die Veröffentlichung des "Feuerdrachen" mit dem rd. zwanzig Jahre früher produzierten DDR-Fernsehfilm-Hit: "Das grüne Ungeheuer".

Inhalt
»Antonio Morena, ehemaliger Flieger im Zweiten Weltkrieg, verschlägt es in der Nachkriegszeit nach Südamerika. Durch eine Intrige wird er genötigt, für die Räuberarmee des grünen Ungeheuers zu fliegen, wie die ausgebeuteten und unterdrückten Indios die allmächtige "United Fruit Company" nennen. Als er sich in die junge Chabelita verliebt, muss er das Unrecht erkennen, das ihrem Volk angetan wird und wechselt auf ihre Seite. Der spannende Abenteuerfilm spielt vor dem realen Hintergrund des sogenannten Bananenkrieges im Guatemala des Sommers 1954« (amazon.de).

Hintergrund der Handlung ist der 1954 von der CIA organisierte Sturz des guatemaltekischen Präsidenten Jacobo Arbenz Guzmán im Rahmen der Operation Success bzw. Operation PBSUCCESS (Wikipedia - Achtung: Spoiler!).

Link
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B0059B84DU

DVD - Vier Panzersoldaten und ein Hund

Ein "Traum" wird wahr und Kindheitserinnerungen wach: Im Oktober 2011 erscheint die polnische Fernsehserien "Vier Panzersoldaten und ein Hund" (Czterej pancerni i pies) tatsächlich mit deutscher Synchronisation und polnischer Originalsprache auf DVD :-)


Zum Inhalt
Die vier Panzersoldaten Janek, Olgierd, Grigorij und Gustlik sind die Besatzung des T-34 Panzers mit der Nummer 102, den sie "Rudy" nennen. Gemeinsam mit ihrem treuen Begleiter, dem Schäferhund Scharik, kämpfen sie im zweiten Weltkrieg gegen die deutsche Wehrmacht. Ihr langer Weg führt sie durch Russland, über die Befreiung ihrer polnischen Heimat bis zum Sturm auf Berlin (s.a. amazon.de).

Die Serie enstand in drei Staffeln (1966, 1969 und 1970; Spieldauer rd. 19 Stunden) und war nicht nur in Polen sehr erfolgreich. Vermutlich deshalb, weil das Thema "Zweiter Weltkrieg" unterhaltsam aufbereitet und dargeboten wurde (s.a. Wikipedia).

Editionen
* Normal, 7 DVD im Schuber sowie
* Panzer Edition / Metal-Pack (8 DVDs) - Auf 5.000 Stück limitierte und nummerierte Sonderedition in einer Metallbox mit zahlreichen Extras, u.a. Ansteckpin, Begleitheft, Landkarte, Postkarte, eine Bonus-DVD mit Interviews, TV-Beiträgen und Features zur Serie sowie ein exklusiver T-34-Modellpanzer "RUDY 102" von Revell zum Selberbasteln.

Links:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B005CFXYNS
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B005CFXZ5A

Frage: Wer überlebt den 3. Weltkrieg? Anwort: Keiner, nur 4 Panzersoldaten und ein Hund!
;-)

Sonntag, 28. August 2011

Libyen und keine Ende

Da hatte die NATO letzte Woche den Mund etwas zu voll genommen - man denke an die Brüder-Story - und noch eine gute Woche gebraucht um in der Hauptstadt den Widerstand der regulären Truppen niederzukämpfen und die libysche Regierung zu zwingen, sich zu verstecken. Nicht das hier wieder ein Osama-Hussein-Phantom hochgezogen wird, schau'mer'mal.

Wie es ausschaut, hat es die NATO mit ihrem, von der See und aus der Luft erfolgten, äußerst blutigen Großangriff auf Tripolis geschafft, die grüne Flagge der libyschen Jamahiriya durch das Banner der Monarchie zu ersetzen: "Wenn das Volk mich ruft, stehe ich zu Diensten."

Kriegsentscheidend war nach meiner Meinung nicht nur die ständigen Luftangriffe, die Ausbildung und Bewaffnung der sog. "Rebellen" und deren unmittelbare Anleitung sowie Teilnahme von "Spezialkräften" der NATO-Staaten am Boden, sondern die »massive eskalierte Propaganda und Falschinformationen, um einen psychologischen Schock zu erzeugen und das Regime zum Kollabieren zu bringen.«

Offensichtlich war es der NATO mit ihren weit über 20.000 Luftangriffen gelungen, sämtliche Kommunikations- und Kommandoverbindungen der Verteidiger zu unterbrechen. Nachdem das libysche Fernsehen und Rundfunk bereits weitgehend zerstört und in Tripolis mit als erstes erobert wurde, waren die libyschen Streitkräfte auf NATO-kontrollierte Massenmedien angewiesen und die schrien "Sieg", daß es selbst mir in den Ohren weh tat. Ein komplizierte Kampfbedingung ... fast "witzig", wie alte Verbote plötzlich einen Sinn machen:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2010/02/westfernsehen-in-der-nva.html

update (29.08.2011)
Auszüge aus einem Artikel der jw vom heutigem Tag:

»Beim Vorrücken in die Städte griffen dann Kampfhubschrauber mit ihrer ungeheuren Feuerkraft direkt in die Bodenkämpfe ein.

Wie schon in den fünf Monaten zuvor bestand die Hauptaufgabe der Rebellenmilizen darin, durch ihr Vorrücken die Verteidiger zu einer Reaktion zu zwingen. Sobald diese begannen, sich den Angreifern entgegenzustellen, wurden sie von Kampfjets und Hubschrauber unter Feuer genommen. Man wird wohl nie erfahren, wie viele tausend, praktisch wehrlose Verteidiger der libyschen Souveränität dabei massakriert wurden – viele, als sie bereits auf dem Rückzug waren. So versenkten ­NATO-Jets mehrfach Boote, auf denen libysche Soldaten aus unhaltbar gewordenen Stellungen zu entkommen suchten. Daß regierungstreue Kräfte trotzdem fünf Monate lang die Verteidigungslinien halten konnten, zeugt von bemerkenswertem Mut und Entschlossenheit weiter Teile der Bevölkerung, das bisherige Gesellschaftssystem zu schützen. Sie wußten sehr gut, was für das Land auf dem Spiel steht.
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Die Angriffe aus der Luft allein hätten die Wende nicht bewirkt. Spezialeinheiten der NATO-Mächte übernahmen auch am Boden die führende Rolle. Der israelische Militärinformationsdienst DebkaFile’s berichtete als erster, daß an der Spitze der Sturmangriffe auf Tripolis britische, französische, jordanische und katarische Elitetruppen standen. Großbritannien setzte demnach Kommandos des Special Air Service (SAS) ein, Frankreich »2REP«-Fallschirmjäger-Einheiten und Jordanien die »Königlichen Spezialkräfte«, die auf Straßenkämpfe und Angriffe auf befestigte Stellungen wie Ghaddafis Militär-Komplex spezialisiert seien. Angaben von DebkaFile sind aufgrund seiner Nähe zu israelischen Geheimdiensten mit Vorschicht zu genießen, sie wurden jedoch bald von der US-Nachrichtenagentur AP, britischen Zeitungen und der New York Times bestätigt.
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Die plötzliche »Verbesserung der Operationsfähigkeit« und »Koordination der Kampftätigkeit« der Rebellen-Milizen ließe sich nach Ansicht von Militärexperten ohne Beteiligung ausländischer Bodentruppen auch gar nicht erklären. Mit dem zunehmendem Einsatz von bewaffneten US-Predator-Kampfdrohnen sei der Weg für die vorrückenden Rebellen freigeräumt worden. Die Killer-Drohnen konnten auch in Stadtnähe »Präzisionsschläge« durchführen und so den Rebellen einen raschen Vormarsch durch Zawiya auf Tripolis ermöglichen.

Der britische Guardian (23. August) berichtete von der Beteiligung »einer Anzahl« aktiver Mitglieder britischer Spezialkräfte als auch von ehemaligen Soldaten des SAS, die schon lange als Söldner im Land sind. Auch Elitetruppen aus Frankreich, Katar und Jordanien seien wohl mit von der Partie.
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Nachdem der größte Teil der Hauptstadt in den Händen der Rebellen sei, hätten die SAS-Truppen, die in arabischer Zivilkleidung und mit denselben Waffen wie die Rebellen operieren, nun den Auftrag, Ghaddafi zu finden.

Eine Hauptfront beim Angriff war offensichtlich die der Propaganda ...«
http://www.jungewelt.de/2011/08-30/046.php

Montag, 22. August 2011

Libyen - Endspiel

Da führt die westliche Wertegemeinschaft mittels ihrer NATO seit über 5 Monaten Krieg gegen den afrikanischen Wüstenstaat und endlich scheint das Ziel in greifbare Nähe gerückt zu sein: SIEG schreit es aus allen Medien ... nach 156 Bombentagen.

Da hatten sich das die NATO-Boys so schön ausgedacht, einfach den alten Kosovo-Plan aus der Schublade: Wir stellen die Luftwaffe, ihr die Bodentruppen und dann ist es schnell vorbei. Aber anders als die Albaner in Jugoslawien und deren fanatische UCK, waren die Rebellen der abtrünnigen Stämme offenbar rationaler: Wenn schon die NATO uns hilft, warum soll ich dann noch mein Leben riskieren?! Da ist es besser mich sonnenbebrillt mit Pickup und Waffe vor den Kameras der Welt in Positur zu stellen und ablichten zu lassen. Oder plündern und alte Rechnunge begleichen oder gleich viel besser schon mal im Hinterland um die zukünftigen Pfründe kämpfen.

Jugoslawien - ein europäischer, wenn auch bürgerkriegsgebeutelter Industriestaat, konnte sich durch geschickten und sukzessiven Einsatz seiner Luftverteidigung fast drei Monate halten. Und ein afrikanischer Staat, ohne Einsatz von Luftverteidigungsmitteln, fast doppelt so lange. Militärisch gesehen, ist das oberpeinlich.

Als dann noch der "Militärkommandeur" der Seperatisten in Benghazi, Abdulfattah Junis (Abdel Fatah Younis) am 8. Juli 2011 unter dubiosn Umständen ums Leben kam, scheint den USA der Kragen geplatzt zu sein. Sie haben die »ganzen Möchtegern-Militärs und Stümpern in Rom, London und Paris und ihren "Rebellen"« auf ihre Plätze verwiesen. »Sie haben die Initiative an sich gezogen und ebenso das Militärkommando über alle Statisten, also die "Rebellen"-Milizen, Nato-Kräfte, Spione, Attentats-Kommandos, etc. Das ausführende Kommando hat die CIA. Diese ganze "Operation Meerjungfrau" trägt von A bis Z die Handschrift von General David Petraeus. Vor allem zeichnet sich diese Operation durch militärische Intelligenz aus, zum ersten Mal seit dem US-initiierten Aufstand und Putsch gegen das Gaddafi-Regime (an den Putsch haben sich verschiedene andere Militärmächte drangehängt und versucht, diesen zu beeinflussen).«

Diese Operation läuft zur Zeit. Allein am Sonntag, den 21. August 2011, starben nur bei den Kämpfen um die Hauptstadt Tripolis 1.300 Menschen. Ein weiterer, wesentlicher Bestandteil der Operation: »massive eskalierte Propaganda und Falschinformationen, um einen psychologischen Schock zu erzeugen und das Regime zum Kollabieren zu bringen.« Hammer finde ich, wie »der älteste Sohn von Muammar el Gaddafi gestern festgesetzt wurde und von wem, ... Mohammad Gaddafi, der keine Ämter im Regime bekleidet, wurde während eines Interviews mit Katars Hollywood-Behörde "Al Jazeera" festgesetzt, nachdem im Haus Schüsse ausgebrochen waren. Durch wen diese Operation erfolgte, ist, nun ja, "unklar". Nachher säuselte "Al Jazeera", Gaddafis ältester Sohn habe sich "ergeben".«

Weitere Informationen erfährt der geneigte Leser u.a. in diesem Beitrag, von dem auch obige Zitate stammen (Verlinkungen sind von mir):
http://www.radio-utopie.de/2011/08/22/live-ticker-und-einschatzung-zur-situation-in-tripolis-und-libyen/

Nun, wie es scheint, geht eine Ära Libyens vorbei, in der es das beste Schul-, Wohlfahrts- und Gesundheitssystem Afrikas hatte. Ab jetzt wird das Ölgeld nach London und New York fließen ... und Sarkozy braucht wohl nichts von den Wahlkampfspenden aus 2007 oder aus den "Geldkoffern" zurückzuzahlen.

Wie schreibt der russische Afrika-Beauftragte, Michail Margelow, so offen und schön formuliert: »Aufgrund der wichtigen geostrategischen Lage Libyens im Mittelmeer, seiner Naturschätze und der besonderen Beziehungen zu den europäischen Ländern liege eine besondere Verantwortung auf den Siegern«.

update (23.08.2011)
Nach offiziellen Angaben seien vom Beginn der Angriffe im NATO-Verbund, am 31. März 2011, bis zum 21. August 2011 insg. 19.877 Lufteinsätze geflogen, darunter seien "7.505 Angriffe auf libysche Ziele" gewesen. Was letzteres bedeuten soll: »Strike sorties are intended to identify and engage appropriate targets, but do not necessarily deploy munitions each time" ... also "nur" 12.371 Angriffe mit vorrangigen Ziel Waffen einzusetzen oder doch "umgekehrt"!? Letztlich wären es ca. 150 Luftangriffe pro Tag gewesen, wobei mir nicht bekannt ist, wie massiv diese Angriffe waren, vgl. Schlußfolgerungen der NATO aus 1999 (unten).

Wie auch immer, die Rebellen melden selbst stolz 2.000 tote Menschen in Tripolis während dessen Einnahme. Dann wurde die "Residenz" von der NATO bombardiert und anschließend durch deren "Rebellen" besetzt ... die machen das, was sie immer taten: Sie plündern im großen Stil. Aber wir werden gleich beruhigt: +++ Öl-Anlagen nicht beschädigt +++ Puhhh, "Glück" gehabt :-(

Donnerstag, 18. August 2011

"Tunnel der Aggression" und andere Geschichten

Dieser Tage entpuppten sich die russische und südkoreanische Marine als Weicheier und verschoben wegen schlechten Wetter eine Marine-Anti-Terror-Übung, die für den 9. August 2011 bei Wladiwostok vorgesehen war. Wobei eher spannend ist, daß die Zusammenarbeit beider Staaten bereits soweit gediehen ist, daß gemeinsame Übungen überhaupt angesetzt werden.

Schon am nächsten Tag soll der ehemalige Verbündete Rußlands, Nordkorea, während einer Übung schnell Schüsse in Richtung Südkorea abgefeuert haben. Natürlich hat es sich Südkorea nicht nehmen lassen, daß Feuer zu "erwidern". Schauplatz war mal wieder die Insel Yeongpyeong.

Ein paar Tage später bombardiert Israel mal wieder das größte Gefängnis der Welt, den Gaza-Streifen, natürlich nur als "robuste Reaktion" auf einen Terroranschlag. Und was hat der Gaza-Steifen mit diesem zu tun? »Auch wenn es bisher keine Belege für diese Vermutung gibt, könnten die Täter über den Grenzübergang Rafah im Süden Gazas nach Ägypten gelang sein.«

Bei diesen Nachrichten (Korea, Gazastreifen und dessen Tunnel) kam die Erinnerung an die "vier Tunnel der Aggression" in Korea wieder hoch, die angeblich »vom Norden aus unter der DMZ in den Süden gegraben wurden, um im Kriegsfall Militäreinheiten unbehelligt durch die DMZ zu transportieren.« In der engl. Wikipedia, ist der "dritte Tunnel der Aggression" wie folgt beschrieben:

Er sei "riesige" 1,7 km lang und je 2 m hoch und breit. Lediglich der heutige Besuchereingang ist nach dem dortigen Foto deutlich überdimensioniert. Dennoch sollte es die Koreanische Volksarmee schaffen, allein hier eine Division mit 30.000 Mann und leichten Waffen in einer Stunde (sic) durchzuschleusen! Das scheint nicht nur ein enormes Marschtempo vorauszusetzen :-D Woher hat nun Wikipedia diese Info? Klar, aus einem Blog-Eintrag des Shanghai-Korrespondenten des Telegraph aus 2009. Wem dieser nun wieder diese Angabe zu verdanken hat, weiß ich nicht. Ich tippe auf das unabhängige und objektive Besucherinformationszentrum der Republik Südkorea oder einen Shanghaier Taxifahrer.

Die nordkoreanische "Ausrede" es seien Kohleschächte, obwohl der Besucher nur Granit sehe, erinnerte mich an den offenbar "angeblichen" Kalibergbau entlang unserer Staatsgrenze sowohl von Ost als auch von West aus.

Eine andere Geschichte waren die "sowjetischen" U-Boote, die jahrelang die schwedischen Hocheitsgewässer unsicher gemacht haben sollen. »Weinberger [damaliger US - "Verteidigungs"minister; Veith] gab in dem Interview [im Jahr 2000; Veith] überraschend zu, dass amerikanische U-Boote „regelmäßig“ und „häufig“ in schwedische Gewässer eingedrungen seien, während sowjetische U-Boote dazu nicht in der Lage gewesen seien. Das Eindringen habe allerdings mit Wissen und in Absprache mit dem schwedischen Militär stattgefunden.« »Der Anteil der Schweden, die sich direkt durch die Sowjetunion bedroht fühlten, wuchs in diesen Jahren in Umfragen von 7 % auf 45 %.« »Die Regierung Palme stand Anfang der 1980er Jahre mit ihrer Weiterführung und Intensivierung der Entspannungspolitik in direktem Gegensatz zur Regierung Reagan, die entschlossen war, den Kalten Krieg durch verschärfte Konfrontation auf wirtschaftlichem und militärischem Gebiet zu gewinnen.«


Aber, alles Zufälle ;-)

Sonntag, 14. August 2011

Ein Wochenende in Berlin

Ein Wochenende in Berlin muß nicht teuer sein. In Zeiten von Hartz IV und sinkenden Reallöhnen sollte jede Gelegenheit zum Sparen genutzt werden. Ein gutes Angebot macht daher gerade die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., Bildungswerk Hannover:

Über das Wochenende für nur 150 Euro eine Busfahrt von Hannover nach Berlin und zurück, zwei Übernachtungen im wunderschönen Golden Tulip Berlin - Hotel Hamburg sowie die Verpflegung. Getränke müssen leider selbst bezahlt werden.

Dazu gibt es ein - ebenfalls im Preis enthaltenes - Vollprogramm: »Wir laden Sie ein, authentische Orte in Berlin zu besuchen - das ehemalige Stasigefängnis Berlin-Hohenschönhausen und die Gedenkstätte Berliner Mauer. Kommen Sie mit Zeitzeugen ins Gespräch und nutzen Sie die Gelegenheit, die Stadt Berlin zu entdecken.«

Na, wenn das nix ist! Ob die Teilnahme an wohl etwas dröge klingenden Vorträgen, wie »ALLTAG IN DER DDR - MYTHOS UND WIRKLICHKEIT" von Michael Wildt, Theaterwissenschaftler und ehm. Bürgerrechtler«, Pflicht sind und Anwesenheitslisten geführt werden, weiß ich leider nicht ... aber ab Sonntag gibt es "Kaffee" für alle und man fährt wieder erfrischt zurück nach Hannover. Es muß übrigens m.W. unterwegs nichts gekauft werden!

Wer also vom Freitag, den 28. OKTOBER 2011 bis Sonntag, den 30. Oktober 2011 Zeit hat, sollte sich bis spätestens 26. September 2011 bei der Konrad-Adenauer-Stiftung anmelden:
kas-hannover@kas.de / http://www.kas-hannover.de/ unter Angabe seiner Anschrift, Tel.-Nr. und E-Mail-Adresse. »Jede Anmeldung wird schriftlich beantwortet.«

So eine Gelegenheit Berlin kennenzulernen, sich drei Tage im Hotel verwöhnen zu lassen, für gerademal 150 Euro pro Peron, das findet sich selten. Zumal der Onlinepreis des Hotels, im Einzelzimmer für zwei Nächte mit Frühstück, allein mit 218 Euro angegeben wird.

Etwas für Schnäppchenjäger, so lange der Vorrat reicht!
http://www.kas.de/wf/doc/kas_3955-1442-1-30.pdf?110623124418

Mittwoch, 10. August 2011

Mauerbau und BRD

Bei Telepolis lese ich gerade: »Schon im Wahlkampf hatten die Demokraten durchblicken lassen, dass sie mit der Sowjetunion gerne verhandeln wollten. Und intern wurde der deutschen Botschaft in Washington mehrfach angedeutet, dass man den Unterhalt von West-Berlin auf die Dauer für nicht machbar und viel zu teuer erachte. Dies geht jetzt frei gegebenen Unterlagen des Auswärtigen Amtes hervor.«

Und nicht überraschend: »Es wirft auch ein Licht auf die Adenauer-Regierung, die sämtliche Vorschläge einer Neuordnung Mitteleuropas von vorneherein ablehnte und mit dieser unflexiblen Haltung die Zweiteilung Deutschland und in Folge davon den Bau der Berliner Mauer in Kauf nahm.« Mein Zusatz: Und die tendenziell damit verbundene Kriegsgefahr.

Die im Artikel dargelegte Idee mit der Dreiteilung und einem "neutrale Zonendeutschland" ist m.E. hier nur der journalistische Aufhänger und war bestenfalls eine von vielen Ideen für Verhandlungen, siehe:
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35273/1.html

Hinweis: Verlinkung von mir.

Montag, 8. August 2011

Aus der Geschichte von Barth



































Vorbemerkung:

Mit dem vorliegenden Beitrag setzen wir unsere begonnende Reihe zur Garnisonsgeschichte von Barth fort. Es ist die Zeit des Nationalsozialismus und des verbrecherischen Krieges, den das sogenannte "Dritte Reich" mit den Überfall auf Polen am 01.09.1939 begonnen hatte. Zu den obigen Fotos : Foto li. Lageplan Stalag Luft I, Foto re. Blick vom Kriegsgefangenenlager auf die Flak-Kaserne Barth. Der Major a.D. Karl Pirl aus der ehemaligen Fla-Raketenabteilung 4322 der NVA in Barth hat zur Geschichte im Stadtarchiv recherchiert. Hier aus seinen Aufzeichnungen :

" Eine zweite Garnison entsteht ...

Die Flakartillerie als Waffengattung im Rahmen der Luftwaffe wurde ab 1935 neu aufgestellt. Im Jahre 1938 begann im Barth-Vogelsang der Bau einer Flak-Kaserne. Ein Jahr später, im Mai 1939 verlegte die II. Abteilung des Flak-Lehrregiment von Tutow nach Barth. Hier wurde sie als Flak-Ersatzabteilung formiert. Das Flak-Lehrregiment bestand aus dem Stab in Stralsund, I./Flak-Lehrregiment in Zingst, II./Flak-Lehrregiment in Barth und III./Flak-Lehrregiment in Stettin. Im Oktober 1939 trafen in Barth schwere und schwerste Halbkettenfahrzeuge ein. 1940 entstanden die Basis-Nebenstände 1 (hinterste Berge) und 2 (Pruchten). Zur technischen Ausstattung der Flak-Schule gehörten u.a. 88 Kräder, 72 PKW, 103 LKW, 15 Zugkraftwagen und 15 Geschütze. Im Frühjahr 1942 wurde die Flak-Ersatzabteilung nach Güstrow verlegt. In Barth wurde dann die Rekrutenausbildung durchgeführt. Der Personalbestand eines Durchganges betrug 1.500 Mann. Die Flak-Abteilung bestand aus fünf Batterien: 1. Batterie 8,8 cm-Flak,2. Batterie 2 cm-Flak, 3. Batterie 3,7 cm-Flak, Scheinwerfer-Batterie, Stabs-Batterie. In den einzelnen Batterien wurden 180 bis 300 Mann ausgebildet.

Die Fiseler 103 (V1) gehörte zu den modernen (Raketen-) Waffen, die in erster Linie zu Angriffszwecken entwickelt wurde. Gleichzeitig ging auch die Entwicklung von Raketen einher, die für die Flugabwehr eingesetzt werden sollten. Ende 1940 gab es bei der Luftwaffe insgesamt 1.500 Flak-Batterien mit einer Personalstärke von 425.000 Soldaten. Im Verlauf des Krieges wurde intensiv an der Weiterentwicklung der Flak-Waffen gearbeitet. Die Flak 8,8 cm, an der auch die Soldaten in der Flak-Schule Barth ausgebildet wurden, setzte einen Markstein in der Entwicklung der Rohrwaffen, der bis heute nicht wesentlich verbessert wurde. Die Geschosse erreichten eine höhere Schusspräzision und Durchschlagskraft aufgrund der Anfangsgeschwindigkeit von 1400 m/sec.

Die permanente Steigerung der Flughöhe und Geschwindigkeit von Flugzeugen stellte die Flugabwehr vor immer neue Probleme. Dies führte zur Entwicklung von Funkmessgeräten für die Frühwarnung, deren bekannteste das Freya-Gerät (100 km Reichweite) und das Würzburg-Gerät (30 km Reichweite) waren. Parallel dazu entwickelten die Alliierten Streitkräfte Funkmessstörungen, um diese Geräte nachhaltig zu stören.

Ab 1944 wurde in Deutschland verstärkt an der Entwicklung einer neuen Waffengattung gearbeitet, den Fla-Raketen. In der kurzen Zeit bis zur Kapitulation wurden die Projekte „Schmetterling“, „Wasserfall“, „Rheintochter“, „Enzian“ und „Feuerlilie“ entwickelt, die zwar nicht mehr zum entscheidenden Truppeneinsatz kamen, jedoch die Basis für die nach dem 2. Weltkrieg entstehenden Flugabwehrraketensysteme in Ost und West bildeten. Weitere Luftabwehrraketen sind „Orkan“ und „Taifun“.

Bedingt durch die Belegung der Stadt Barth mit zwei Kasernen gleichzeitig, nahm die Stadt einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung. Neue Betriebe entstanden, bestehende konnten erweitert werden, was einen starken Bevölkerungszuwachs zur Folge hatte. War die Stadt 1933 bei rd. 7000 Einwohnern noch hoch verschuldet, so musste 1940 der Wirtschaftsplan wegen des erwirtschafteten Überschusses nach oben korrigiert werden. Die wirtschaftliche Entwicklung löste ein bis dahin nicht gekanntes Wohnungsbauprogramm aus. Für den Fliegerhorst und die Flak-Schule waren bis zum Juni 1940 bereits 374 Wohnungen fertiggestellt. Die Wohnungen, 50 Offiziers-, 150 Unteroffiziers-, 146 Arbeiter- und 28 Reichswohnungen entstanden in der Herrmann-Göring-Allee (heute Franz-Mehring-Straße), Richthofenstraße (heute Karl-Marx-Straße), Chausseestraße, im Lohmühlenweg, Hölzernkreuz-Weg, Grünen Weg und Vogelsang. Gleichzeitig wurden für die Gevolkschaftsmitglieder (Betriebsangehörige) der Pommerschen Industrie Werke GmbH (PIW) und Bachmann Flugzeugwerke Wohnungen gebaut. Die Bevölkerung stieg bis 1941 einschließlich Wehrmacht auf ca.18.000 Einwohner an.

Mit der Zerstörung der Heinkel-Werke in Rostock-Marienehe durch anglo-amerikanische Bomber im Jahre 1942, wurden die Produktionsstätten auf 40 kleine und mittlere Betriebe in Mecklenburg und Pommern verteilt. Eine dieser Produktionsstätten wurde auf dem Fliegerhorst Barth eingerichtet. In Barth erfolgte die Montage von Flugzeugen der Typen He 111 und He 219. Im Herbst 1944 begannen dann die Arbeiten am Strahljäger He 162. Wie viel Maschinen diesen Typs noch gefertigt wurden und ob es Flugeinsätze gab, konnte noch nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Im Herbst 1943 ließ Wehrwirtschaftsführer Ernst Heinkel auf dem Fliegerhorst Barth ein Außenlager des KZ Ravensbrück unter der Tarnbezeichnung "Müllerwerk" einrichten. Zu diesem Zweck wurden einige Kasernengebäude umgebaut und mit einem Zaun versehen. Am 9. November 1943 trafen die ersten Häftlinge im KZ Barth ein. Alle im Laufe der Zeit im Heinkel-Werk eingesetzten Häftlinge kamen aus den Konzentrationslagern Buchenwald, Neuengamme, Sachsenhausen, Dachau, Peenemünde und Ravensbrück.

Eine ausführliche Darstellung dieses traurigsten Kapitels Barther Geschichte wurde von Helga Radau unter dem Titel "Nichts ist vergessen und niemand" im SCHEUNEN-VERLAG veröffentlicht.

Im Februar 1945 fand eine Belegung des Fliegerhorstes durch die Flugzeugführerschule B 4 statt, jedoch ohne Schulbetrieb. Die letzten Stationierungen deutscher Luftwaffenkräfte auf dem Fliegerhorst Barth gab es im April 1945. Im März und April flog die I./KG 66, ausgerüstet mit Ju 88 S-3, Einsätze zur Unterstützung der Absetzbewegung des Heeres und Markierungseinsätze für den Mistelverband KG 30, der Einsätze gegen die Oder-Brücken flog. Ende März war die I.KG 66 in Tutow stationiert, vom 15. bis 30. April in Barth und dann in Neumünster. Am 5. Mai wurde in Neumünster der Sonderverband des I./KG 66 aufgelöst, die fliegenden Teile verlegten nach Aalborg und am 7. Mai nach Stavanger, von wo aus am 8. und 9. Mai einzelne Flugzeuge Einsätze in den Kurlandkessel und zurück flogen. Am 28. April 1945 traf die III. Gruppe des Schlachtfliegergeschwaders 1 auf dem Fliegerhorst Barth ein. Zwei Tage später, am 30. April, wurden die letzten Einsätze von Barth aus in den Raum Neubrandenburg und Greifswald geflogen. Nach dem dritten Start an diesem Tag erfolgte die Landung in Wismar. Auch eine spätere sehr bekannte Unternehmerin in der BRD machte in diesen Tagen in Barth Zwischenlandung. Es war Beate Uhse, die am 22. April 1945 gegen 6.30 Uhr mit einer Siebel 104 zur Landung ansetzte. Mit ihr flogen ihr Sohn Klaus, das Kindermädchen Hanna, der Bordmonteur Hans Vedder und zwei Verletzte. Sie konnte das eingeschlossene Berlin vom Flugplatz Gatow aus gerade noch verlassen. Am 30. April 1945 um 4.57 Uhr ging es weiter von Barth über Travemünde nach Leck in Nordfriesland. Dort geriet sie später in britische Gefangenschaft.

Der Irrsinn des Krieges nahm kein Ende ...

obwohl es schon die sprichwörtlichen 5 min. nach zwölf waren : so am am 25. April 1945, als auf dem Dänholm in Stralsund die Befehlsausgabe an junge Rekruten und Seeoffiziersanwärter zum Einsatz in Berlin für den persönlichen Schutz des Führers erfolgte! Nach der Ausgabe von Waffen, Munition und Verpflegung wurden die Matrosen auf die Kompanien des Alarmbataillons verteilt, dessen Kommandeur der Kapitänleutnant d. Res. Franz Kuhlmann war. Am Abend wurde das Personal mit Bussen und LKW zu den Fliegerhorsten Pütnitz und Tutow gebracht. Von Tutow aus konnten in der Nacht sechs Maschinen des Typs Ju 352 in Richtung Gatow abfliegen. Gatow war zu diesem Zeitpunkt der einzige noch in deutscher Hand befindliche Berliner Flugplatz, auf dem gelandet werden konnte. Von vier Maschinen weiß man, wie der Flug ausging. Eine Ju 352 wurde beim Anflug auf Staaken durch sowjetisches MG-Feuer so schwer beschädigt, dass sie in Gatow notlanden musste und explodierte. Wie durch ein Wunder überlebte die Besatzung. Eine zweite Ju 352 kehrte nach Flak-Beschuss um und landete am Morgen des 26. April wieder in Tutow. Die dritte Maschine konnte in Gatow landen, setzte ihre Ladung ab und flog nach 20 Minuten mit Verletzten Personen wieder nach Tutow zurück. Die vierte Ju 352 wurde beim Anflug auf Gatow durch heftiges MG-Feuer am Fahrwerk und der Kanzel beschädigt und musste deshalb wieder umkehren. Sie flog nicht nach Tutow sondern nach Barth, wo sie eine Bruchlandung machte. Die Maschine wurde erheblich beschädigt, die Mannschaft erlitt jedoch keine ernsthaften Verletzungen.

Neben der Flak-Kaserne entstand bis Juli 1940 das Kriegsgefangenenlager Stalag Luft 1. Am 31. Januar 1941 war Stalag Luft 1 mit 567 britischen und 8 französischen Kriegsgefangenen belegt. Zu Kriegsende befanden sich dort 1.202 britische, 5.391 US-amerikanische und 177 sowjetische Gefangene, ca. 1.500 Gefangene aus dem Kriegsgefangenenlager Stalag Luft 4 wurden noch nach Barth evakuiert. Die Stärke der Kriegsgefangenen erhöhte sich zum 11. April 1945 bei den US-Amerikanern auf 7.588 und bei den Briten auf 1.351. Am 29. April 1945 führte der Lagerkommandant Oberst Warnstedt mit den Offizieren unter den Gefangenen eine Versammlung durch. In dieser teilte er mit, dass das Lager nach Westen verlegt werden soll. Die Gefangenen gaben zu verstehen, dass sie eine Verlegung ablehnen. Daraufhin setzt sich der Kommandant mit der Wachmannschaft, sie gehörten zur Landesschützenkompanie 1038, in den Morgenstunden des 30. April nach Westen ab ... " - Fortsetzung folgt !

In eigener Sache :

Hinweis für Ehemalige der 43. Fla-Raketenbrigade und Interessierte : am Sonnabend, den 01.10.2011, hat wieder das TRADI im Schwarzen Weg 1,18190 Sanitz, von 10.00 - 15.00 Uhr bei B.Kirchhainer geöffnet. Wir laden Euch ein zum Tag der offenen Tür !!

Und : falls Ihr noch Fotos / Zeitdokumente / Technikteile usw. habt ...




Donnerstag, 4. August 2011

Bericht zum 11. Familientreffen

Das breits 11. Familientreffen der Gemeinschaft der 13er fand am 18. Juni 2011 in der Kultscheune in Matzlow bei Parchim statt. Inzwichen ist ein Bericht vom Treffen der 110 Kameradinnen und Kameraden mit vielen Bildern, nebst Gruppenfoto online:
http://home.snafu.de/veith/11__ft.htm

Für den Text zeichnen die Herren Rühe und Keuthe und die Fotos: Norbert Hentschel, Bernd Seifert und Hubert Rauch verantwortlich.

Hinweis: Wie immer können alle Fotos durch Klick vergrößert oder mit Rechtsklick und "Ziel speichern unter" auf der eigenen Festplatte gespeichert werden.

Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten

Dieser Satz von Walter Ulbricht wird heutzutage inflationär herumgereicht, obwohl es leicht geworden ist, die Worte auch Zusammenhang zu lesen. Dazu braucht der geneigte Leser noch nicht einmal in die "junge welt" schauen, nein, die alte "Welt" reicht aus:
http://www.welt.de/kultur/history/article13428422/Niemand-hat-die-Absicht-eine-Mauer-zu-errichten.html

Wenn der Leser dort noch den "Unrat" wegschaufelt, liest er, daß es um einen Friedensvertrag mit Deutschland ging (sozusagen einen 2+x-Vertrag), der natürlich den Verbleib der Besatzungsmächte aufwarf sowie Verhandlungen mit der DDR - die für den Westen nicht existierte - notwendig gemacht hätte. Alternativ wurde eine "Freie Stadt" ins Gespräch gebracht und ein separater Friedensvertrag mit der DDR ... aber da war die Präsenz und der "ungehinderte Zugang" der Westmächte nach Westberlin im Weg.

Hier der vollständige Text der Frage von Annamarie Doherr (1909 - 1974), damalige Berlin-Korrespondentin der "Frankfurter Rundschau":

»Ich möchte eine Zusatzfrage stellen, Herr Vorsitzender! Bedeutet die Bildung einer Freien Stadt Ihrer Meinung nach, dass die Staatsgrenze am Brandenburger Tor errichtet wird? Und sind Sie entschlossen, dieser Tatsache mit allen Konsequenzen Rechnung zu tragen?«

Die vollständige Antwort von Walter Ulbricht: »Ich verstehe Ihre Frage so, dass es Menschen in Westdeutschland gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR mobilisieren, um eine Mauer aufzurichten, ja? Mir ist nicht bekannt, dass solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter in der Hauptstadt hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen, und ihre Arbeitskraft voll ausgenutzt … äh voll eingesetzt wird. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.«

Es wurde übrigens anfangs auch keine "Mauer" errichtet, diese Grenzsicherungsmaßnahme kam erst später und sukzessive.

Montag, 1. August 2011

Mauerbau und Schießbefehl

Zum 50. Jahrestages der Sicherung der Staatsgrenze der DDR gegenüber Westberlin wird in der Zeitschrift des Bundestages die Generallinie zu den diesjährigen Feierlichkeiten vorgegeben:
http://www.das-parlament.de/2011/31-34/index.html

Dennoch bleiben kurze "Lichtblicke" der Erkenntnis: Im Beitrag von Hans-Hermann Hertle "Grenzverletzer sind festzunehmen oder zu vernichten" findet sich doch tatsächlich folgende Aussage:

»... In den Strafverfahren wegen der Todesschüsse gegen Flüchtlinge bestritten die Mitglieder der ehemaligen politischen und militärischen Führung der DDR vehement, dass es jemals einen Schießbefehl gegeben habe. Formaljuristisch betrachtet musste ihnen Recht gegeben werden, denn die Gesetze, Dienstvorschriften und Befehle zum Schusswaffengebrauch begründeten lediglich, so auch die Strafgerichte, einen "Erlaubnistatbestand", nicht jedoch die Verpflichtung zum Todesschuss ...«

Wenn er also im weiteren von der kurzzeitigen außer Kraftsetzung eines "Schießbefehls" schreibt, meint er also in Wirklichkeit das zeitweise Aussetzen des "Erlaubnistatbestandes" ... dann sollte er als Wissenschaftler das auch so schreiben! Aber dann wäre sein Beitrag wohl nicht im "Parlament" erschienen.

Vergleiche den "Erlaubnistatbestand" des § 11 UZWG, Danke.
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2011/06/mauerbau-oder-krieg.html