Samstag, 19. März 2011

Krieg gegen Libyen

Um 15.06 Uhr MEZ meldeten Nachrichten - "Ticker", daß die französische Republik die Libysch-Arabischen Dschamahirija angegriffen hat. Um 15.56 Uhr wird gemeldet, daß auch Vereinigte Königreich von Großbritanien und Nordirland sowie Kanada Libyen überfallen haben. Die BRD bekräftigt lt. Nachrichtenmeldungen gegen 16.11 Uhr, daß es die Aggressoren unterstützen wird. Die mit Libyen durch einen Nichtangriffspakt verbundene Republik Italien will - lt. Staatschef Berlusconi (16.44 Uhr) - "derzeit nur Luftstützpunkte für den Einsatz über Libyen" bereitstellen. "Die italienische Luftwaffe könnte sich aber zu einem späteren Zeitpunkt notfalls auch direkt beteiligen. Der Nato-Stützpunkt in Neapel könnte das Kommandozentrum des Einsatzes werden." Dänische sowie US-Flugzeuge würden erwartet.

Bisher sollen aber tatsächlich nur französische Flugzeuge in den libyschen Luftraum eingedrungen sein. Die Kriegsberichterstattung meldet geg. 18.32 Uhr, daß "ein nicht näher identifiziertes Fahrzeug sei beschossen worden" sei. "Laut dem Verteidigungsministerium sei das Ziel bei dem ersten Angriff zerstört worden."

Der Angriff belegt wieder einmal, daß kein (Chavez-) Friedensplan, kein einseitiger Waffenstillstand die betroffenen Staaten retten kann. Selbst eine Kapitulation, wie im Irak, rettet das Opfer nicht, sondern verlängert nur die Leiden und vergrößert die Opfer. So hart wie es ist: Aggressoren verstehen nur eine Sprache :-(

Vorsorglich: »Was die UN-Resolution an Gewaltanwendung erlaubt, überschreitet deutlich die Grenzen des Legalen und des Legitimen. Man kann nicht in einen Bürgerkrieg, der immerhin gewaltsam begonnen wurde, von außen mit Gewalt eingreifen und sich auf die Seite einer Partei schlagen. Die UN hat das Recht zu intervenieren, um Massenmord zu verhindern, aber nicht das Recht, beim Sturz einer Regierung mit kriegerischen Mitteln zu helfen« Dr. Reinhard Merkel, Professor für Rechtsphilosophie und Strafrecht an der Universität Hamburg, nach: n-tv.de.

update
Die Nachrichtenagenturen melden geg. 20.47 Uhr, daß von entfernten US- und britischen Kriegsschiffen 110 "Tomahawk-Raketen" (gemeint werden wohl Marschflugkörper gewesen sein) - mit der üblichen "Tapferkeit und Ehrenhaftigkeit" - gegen libysche Ziele abgefeuert wurden seien. Inzwischen gibt es auf der offiziellen Website der USN die Meldung: Beteiligt an dem Cruise Missile Angriff waren zwei Zerstörer der Arleigh Burke Klasse (USS Stout und USS Berry), außerdem noch zwei U-Boote der Los-Angeles Klasse (USS Providence und USS Scranton) sowie ein umgerüstetes Ohio-Klasse U-Schiff (USS Florida). Das beteiligte britische U-Boot war die HMS Triumph. Das britische Verteidigungsministerium spricht auf seiner Website von "einem U-Boot der Trafalgar-Klasse". Um 20. 58 Uhr wird gemeldet, daß sich auch britische Flugzeuge am Angriff beteiligen. Damit stehen auch die Vereinigten Staaten von Nordamerika und Großbritanien aktiv im Krieg gegen den souveränen Staat Libyen.

Bei den Angriffen sollen Wohngebiete in der Hauptstadt Tripolis unter Beschuß genommen worden sein. Natürlich wurden auch Langstreckenbomber eingesetzt. Lt. dem "Combat Aircraft Magazin" flogen drei B-2 von der Whiteman Air Force Base (Missouri, USA) aus, einen Angriff auf einen libyischen Flugplatz. Also, alles wie "immer". "Putzig", wie bei WON der Abschuß eines Rebellen-Jets von heute Morgen "verdreht" wird:
http://www.welt.de/politik/ausland/article12892666/Militaerische-Anlagen-des-Gadaffi-Regimes-bombardiert.html

Nach libyschen - natürlich "unbestätigten" - Angaben wurde ein französischer Kampfjet über Tripolis heruntergeholt. Ein kanadisches Nachrichtenportal berichtet am gleichen Tag, daß insgesamt 3 französische Kampfbomber abgeschossen worden seien: »According to (unconfirmed) internal Libyan sources, two French jets were also shot down by the Libyan military near Janzour (Janzur/Zanzur). [...] According to the same source, another French military jet was shot down by the Libyans near Anjile«

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