Freitag, 4. Juli 2008

Befreiung Betancourts - ein kolumbianischer Fake!?!

In den Abendstunden des 02. Juli 2008 meldeten die Medien, daß die prominenteste FARC-Geisel, Frau Ingrid Betancourt, und weitere Geiseln, darunter US-Amerikaner, frei seien ...

Ok, das stimmt!

Das ist aber auch scheinbar das einzige an der Meldung, was stimmt ... Bereits am Folgetag, als der Blätterwald mit der James-Bond-Story rauschte, meldete ich meine bescheidenen Zweifel an: "Wenn Rebellen zum Verlegen ihrer Geiseln zivile Hubschrauber anmieten, dann ist entweder das Land in Rebellenhand oder uns haben sie Sche*ß erzählt ... ". Meine Spekulation: "Hier wurde eine Übergabe vereinbart / inszeniert / durchgezogen und dannach die James-Bond-Story daraus gemacht, weil eine Verhandlungslösung nicht im Interesse Bogotas ist / war". "Wenn die Kolumbianer dagegen, den Rebellen eine Verhandlungslösung und Ausfliegen der Geiseln ... mit venezulanischen Maschinen vorgetäuscht haben, dann würden die weißen Maschinen Sinn machen. Und da bedurfte es auch keiner "Vermietung" von Hubis ....", vgl. dagegen die Räuberpistole unserer "investigativen" Journalisten, die schlicht die Agenturmeldung des kolumbianischen Militärs breit traten: "Ein kolumbianischer Militärexperte geht davon aus, dass die Behörden schon vor einiger Zeit eine Helikoptergesellschaft gründeten und den Aufständischen weismachten, deren Betreiber stünden auf ihrer Seite. Wahrscheinlich haben sie sogar einige Transporte zur vollen Zufriedenheit der Farc durchgeführt ... " (tagesanzeiger.ch). Selten so gelacht!

"Schon" einen Tag später "spekuliert" ein Schweizer Radiosender über das Offensichtliche: "Wurde Betancourt freigekauft? - Genf (RPO). Neue Erkenntnisse im Fall der befreiten Geisel Ingrid Betancourt: Die Franko-Kolumbianerin ist angeblich nicht durch ein spektakuläres Manöver der kolumbianischen Streitkräfte befreit worden. Betancourt soll freigekauft worden sein" (rp-online).

Eine Wahrheit: "Die Medienlandschaft wird vom Regierungslager kontrolliert."

EDIT (14.07.2008)
Laut einer älteren Meldung der Zeit stehe die "die Täuschung der Rebellen durch falsche Mitglieder einer regierungsunabhängigen Organisation und falsche Journalisten" fest. Zwischenzeitlich wurde ein über das Internet verbreitetes angebliches "Kommuniqué" der FARC bekannt, welches bereits vom 05. Juli 2008 stammen soll. Demnach seien die 15 "Kriegsgefangenen" mit Unterstützung der Rebellen Antonio Aguilar - bekannt als Cesar - und Alexander Farfan - bekannt als Enrique Gafas - geflohen. Diesen nunmehrigen exRebellen werden von der Guerilla des Verrats bezichtigt. Offenbar soll an sie die Millionenbeträge geflossen sein, von denen vom Schweizer Rundfunk die Rede war.

Die beschuldigten "Verräter" wiederum sprechen von
einem vorgetäuschten "Austausch der Gefangenen gegen in Haft einsitzende Guerillakämpfer, nicht aber von einer Verlegung." Sie seien u.a. von der völkerrechtswidrigen Nutzung des Symbol der IKRK getäuscht worden (NZZ.ch)

Mir klingt die Version der inhaftierten und ihre Auslieferung in die USA befürchtenden "Verräter" am plausibelsten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen