Freitag, 29. Februar 2008

Kanonier 36

Die 36. Ausgabe bzw. Heft 2/08 vom "Kanonier" erschienen!

Aus dem Inhalt:
  • Glückwünsche zum Ehrentag!
  • Erinnerungen von Klaus Drummer (FRA-131 / Na-Kompanie FRR-13 Dargelütz
  • Anekdoten (Wildschweinjagd; Politunterricht)

Mittwoch, 27. Februar 2008

Guten Tag, Passkontrolle der DDR

Oberstleutnant Hans - Dieter Behrendt hat es getan: Ein zweites Buch geschrieben!

Nein, eine Website unter dem Label "Passkontrolle - DDR" und ein Buch über die Glienicker Brücke mit dem Titel "Agentenbrücke" genügten ihm nicht, es muß auch noch ein weiters Buch sein :-)) Seit Februar 2008 ist es nun beim GNN - Verlag käuflich erhältlich:

Leider liegt mir noch keine Rezension, auch keine Einlassung oder "Probekapitel" des Autors vor, so daß ich hier mal einfach den Verlag zitiere: »In dieser Publikation soll differenziert dargelegt werden, wie sich der Arbeitsbereich Passkontrolle der DDR von 1962 bis 1990 historisch entwickelte, warum er dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS), Hauptabteilung VI, zugeordnet bzw. untersterstellt war und warum die Mitarbeiter in der Uniform der Grenztruppen den Dienst versahen.

Fest steht, dass alle Kontrollprozesse stets zentral und unmittelbar durch Berlin gesteuert und kontrolliert wurden. Die Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit stellten im Grunde genommen lediglich das Personal, waren für alle Versorgungsfragen, die Kader- und Parteiarbeit sowie die Durchsetzung von Vorgaben der Zentrale verantwortlich. Ob dies eine zweckmäßige Variante war, wird in der Publikation kritisch hinterfragt. Diese Diskussion spielte bis 1990 im Personalbestand immer wieder eine Rolle.

Hier sollen nun, stellvertretend für die anderen Grenzübergänge der DDR, überwiegend anhand der Grenzübergangsstelle Drewitz wichtige Abfertigungspraktiken, Ereignisse, Vorkommnisse, Hintergründe, vorrangig des Transitverkehrs, der Öffentlichkeit vermittelt werden. Dabei ist die Tätigkeit der Organe der BRD und von Berlin (West) an ihren Grenzabschnitten bewusst nicht ausgeklammert, kann und soll aber nicht umfassend sein. Es sind in der Regel Darstellungen ohne Bewertung, ein Festhalten von Fakten, sie veranschaulichen überwiegend die Tätigkeit der Kontrollkräfte der DDR, haben aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit.Alle Darlegungen sind aus der Sicht und dem Erkenntnisstand des Autors geschildert; enthalten sind auch autobiographische Hintergründe.«

Sonntag, 24. Februar 2008

Parallel History Project

In der grundsätzlich neutralen Schweiz existiert bereits seit 1999 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich ein "Parallel History Project", daß das Bemühen suggiert, möglichst viele Originaldokumente aus dem Kalten Krieg von beiden Seiten gegenüber zulegen.

Vorab: Die dort erhältlichen Infos sind sehr interessant, wichtig und gut gemacht!

Naürlich hat so ein Projekt seine "Ecken und Kanten". Das Hauptproblem ist, daß aufgrund der in den NATO - Staaten geltenden Sperrfristen, weitgehend doch nur Dokumente des Warschauer Vertrages und nicht zuletzt der DDR offenliegen. Das führt zwingend zu einigen Folgeproblemen:

Jede Armee schmiedet nun Pläne für den Ernstfall und dazu gehört auch die Planung des Gegenschlages, wenn der Angriff gestoppt ist. Natürlich sagt jede Armee, daß das nur der Verteidigung diene. Und da das zurecht keiner glaubt, werden diese regelmäßig geheim gehalten. Während des Kalten Krieges wurden von östlicher Seite hin und wieder aufgekärte Nato- / Bundeswehr - Pläne veröffentlicht, das unterbleibt seit 1990 ... So wäre es für den Warschauer Vertrag überlebensnotwendig gewesen, bei einer militärischen Konfrontation sofort Westberlin, "den Pfahl im Fleische der DDR", einzunehmen. Daraus nun Aggressionsabsichten zu machen, ist mehr für einfach Strukturierte. Das solche Planungen auf beiden Seiten politische und militärische Realität waren und sind(!) ist schwierig zu vermitteln und doch die Wahrheit.

Und so entsteht ein schiefes Bild!

Ein weiteres Problem ist, daß nicht jeder diese Dokumente richtig "lesen", interpretieren kann. Das klassische "Historikerproblem": Wenn Du heute schreibst, wie die Leute damals wirklich gedacht / gehandelt haben, hält die heute jeder für bekloppt. Also mußt Du umfassend erklären oder - weil das im Film / Roman / Web nicht so gut geht - "übersetzen" (ihnen also heutige Denk- und Handlungsmuster unterschieben) oder nur dokumentieren und das "bekloppt" bewußt in Kauf nehmen ... und letzteres passiert hier.

Im Grunde beobachten wir das laufend, wenn ich einfach mal die bewußte Geschichtsfälschung hier außen vor lasse. Da haben wir beispielhaft Geschichte mit:

Wer tut so etwas? Wer finanziert solche aufwendigen Projekte? Nun, lt. dieser Darstellung ist Träger des PHP - Projektes die "Forschungsstelle für Sicherheitspolitik", die wohl maßgeblich von Schweizer Verteidigungsministerium finanziert wird. So verwundert es auch nicht, das die Schweizer Militärakademie an o.g. Bildungseinrichtung etabliert ist. Ebenso naheliegend ist, daß die beiden wesentlichen Partner des PHP - Projektes in Washinton D.C. sitzen. Es handelt sich um das "Cold War International History Project" vom Woodrow-Wilson-Institute und das "National Security Archive", die wohl einen nicht unbedeutenden Teil ihrer Gelder von der US - Regierung erhalten. Nun, ich bekomme da "leichte Bauchschmerzen", was die Neutralität der Projekte angeht.

Eine interessante Rezession des PHP - Projektes findes sich »hier«.

Samstag, 23. Februar 2008

Flimmerkiste

* Die seltsamen Abenteuer des Mister West im Lande der Bolschewiki
UdSSR, 1924, Komödie: Mit vielen Vorurteilen reist ein amerikanische Geschäftsmann in die Sowjetunion ... Mit Klassenkampf und Revolutionspathos hat dieser Film allerdings wenig zu tun.
-> 25. Feb 2008, 00:05 - 1.20 Uhr, arte

* Schmutziges Gold - Die CIA und die japanische Kriegsbeute
BRD, 2007, Doku: »Zwischen 1937 und 1945 plünderte die japanische Armee in China Hunderte Tonnen Gold, Silber und Platin ... Die Unterlagen belegen, dass der Schatz kurz vor Kriegsende von zwei Gangstern im Auftrag der japanischen Kriegsmarine aus China geschmuggelt und nach Japan gebracht worden war. Die amerikanische Besatzungsmacht in Japan schloss später mit den beiden "Unterweltgrößen" eine Art Deal: Sie durften das Gold behalten, wenn sie damit schwarze Kassen der CIA und den Kalten Krieg in Asien finanzieren würden. "Wir hatten offenbar kein Interesse, das Raubgold an China zurückzugeben und das Regime dadurch ökonomisch zu stärken, nachdem China ja 1949 kommunistisch geworden war", sagt Prof. Michael Schaller, Japan - Historiker an der Universität von Arizona. Das sei nach den neu entdeckten Dokumenten unzweifelhaft.«
-> 27. Februar 2008, 21 - 21.50 Uhr, arte

Das DDR-Bild in heutigen Schulbüchern

Beim surfen zufällig gefunden, eine Analyse aus dem Jahr 1999:
http://www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads/pdfs/108_Neuner.pdf

Interessant, denn »Schulbücher, stets staatlich beglaubigt, in der freiheitlich-demokratischen Bundesrepublik nicht minder, auch wenn sie von unterschiedlichen Autoren und Verlagen stammen, ... reflektieren die offiziell gewünschte politische Tendenz deutlicher als die relativ allgemein formulierten Rahmenrichtlinien und Lehrpläne, von anderen Schriften nicht zu reden.«

Mittwoch, 20. Februar 2008

MENSCHEN, MATROSEN, MACHER



EINLADUNG
Zur Präsentation des Buches

Menschen, Matrosen, Macher. Die Volksmarine im Bild
von Dieter Flohr und Peter Seemann


am 03. März 2008 um 18.00 Uhr
in der Societät Rostock maritim e.V., August-Bebel-Straße 1,
18055 Rostock (früheres Schiffahrtsmuseum)

oder am

07. März 2008 um 18.00 Uhr im Schleswig-Holstein-Haus,
Puschkinstraße 12, 19055 Schwerin

Mit dem Band 21 „MENSCHEN, MATROSEN, MACHER. Zur Geschichte der Volksmarine im Bild“ erfährt die Reihe „Schriften zur Geschichte Mecklenburgs“ eine interessante Bereicherung. Mit beinahe 1000, sorgfältig ausgewählten, größtenteils unbekannten Fotos wird die Geschichte der Seestreitkräfte der DDR in allen ihren Bereichen – Aufstellung, Bewaffnung, Ausrüstung, Uniformierung, Ausbildung, Übungen, Einsätzen, Große Fahrten, Auslandsbeziehungen, Kultur, Sport und der Soldatenalltag – auf über 200 Seiten behandelt. Es ist damit nicht das „soundsovielte“ Buch mit einer nahezu ausschließlichen Wiedergabe von Schiffstypen (sie kommen natürlich auch vor), sondern vor dem Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung der Volksmarine der NVA und ihrer Vorgänger werden die Menschen vom Matrosen bis zum Admiral, die das Bild dieser deutschen Marine auch prägten, gezeigt.

Der Band (Preis: 25,00 Euro) kann an diesem Tag erhalten werden; auf Wunsch signieren die Autoren auch gern ihr Buch für Sie.

Eine Info von Dr. Klaus-Ulrich Keubke - Historiker - Hausseite: http://www.aph-schwerin.de

Dienstag, 19. Februar 2008

Erfolgreiches Scheitern — eine Götterdämmerung des Urheberrechts

"Was ich schon immer über das Urheberrecht wissen wollte, aber nie zu fragen wagte", so könnte das mehr als 600 Seiten fassende Werk von Prof. Dr. Rainer Kuhlen wohl auch heißen, wenn, ja wenn dem wo möglich nicht das Urhebrecht entgegenstehen würde ... ;-)

Das Ungewöhnliche und Konsequente an den Informationen über das Urheberrecht ist nicht das Plädoyer: »Das jetzige Gefängnis des Urheberrechts muss aufgebrochen werden. Wissen und Information in elektronischen Umgebungen wollen und müssen frei sein.«, sondern die tatsächlich legale freie Verfügbarkeit des Buches für Jedermann:
http://www.inf-wiss.uni-konstanz.de/RK2008_ONLINE/node/18

Natürlich kann das Buch auch herkömmlich gegen Geld erworben werden: =>>Klick zu amazon.de<==

Sonntag, 17. Februar 2008

Video - Projekt: "NVA"

Ich möchte eine Mail vom Siggi und dem "kleinen privaten Videoclub" unkommentiert wiedergeben:

»Auf Grund von Initiativen ehemaliger NVA - Angehöriger des Feldflugplatzes Bad Düben möchten wir einen Film über die alten Zeiten der NVA drehen. Es sind einige Kameraden mit längerer Dienstzeit auf dem Feldfugplatz in Bad Düben sesshaft geworden. Bei meiner Internetrecherche traf ich auf erstaunlich viele Leute die sich noch gut an Ihre Dienstzeit in Bad Düben erinnern können.

Wir suchen noch Fotos, Videos oder auch gesprochene Eindrücke als wav oder mpg. Grüße an alte Kameraden eingeschlossen. Es soll ein sachlicher aber auch unterhaltsamer Film werden. Wir haben schon eine Menge Material gesammelt. Unter anderem auch Videos von der Abrüstung der Maschinen 1993. Wir würden uns freuen einiges Interesse geweckt zu haben und würden uns auf Eure Unterstützung freuen.

Jeder der einen Beitrag leistet kann auch mit seinem Einverständnis im Film genannt werden. Falls es Bekannte oder ehemaliger Kämpfer gibt, bitte ... weitergeben ... Wir sind ein kleiner privater Videoclub der sich mit verschiedenen Projekten beschäftigt. Die Kostendeckung für die Produktion erfolgt meist durch Spenden zufriedener Kunden. Mit einem Honorar oder Abkauf von Materialien kann also nicht gerechnet werden.«

s.a.: http://video.msn.com/?user=-7554108904776834969

Neuigkeiten aus dem Fuchsbau

Wolfgang hat folgende Mail geschickt und um Weiterverbreitung gebeten. Ich mache das mal unkommentiert:

»Die Unterseite "Streams" von http://www.bunker-fuchsbau.de/ habe ich heute am Sonntag aktualisiert. Mit dem IE6 oder besser IE7 lässt sich jetzt der volle Stream vom Jahreswechsel (ca. 14 min.) ansehen. In Abhängigkeit von der Schnelligkeit des Internetanschlusses kann diePufferung zwischenzeitlich etwas nerven, doch der Stream läst sich auchherunterladen, und so in voller Länge genießen! Viel Freude beim Ansehen!

Auch können wir diesen Dienstag zwei FS abholen für die feierliche Teilinbetriebnahme des Telex-Raumes, welche somit in greifbare Nähe rückt! Interessenten werden gebeten, sich für den Termin (Ostermontag 2008 ab 10:00Uhr) rechtzeitig anzumelden über "info@bunker-fuchsbau.de"; danke! Zur Erinnerung: Außer der aktuellen Luftlagepräsentation, kann man seit 2007 in und aus dem Bunker in alle Welt telefonieren und dann ab Ostern 2008 auch in und aus dem Bunker in alle Welt wieder Telex schreiben!«

Flimmerkiste

* Operation Wunderland
Mit US-Propaganda und Adenauer im "Kampf um Deutschland": »Denn für die USA war es politisch besonders wichtig, die Widerstände der Westdeutschen gegen die Wiederaufrüstung zu brechen. Und nur ein Kanzler Adenauer, so ihre Analyse, konnte und wollte der Bevölkerung die amerikanische Politik verkaufen.«
-> 18.02.2008, 23.15 - 0.00, wdr

* Archiv des Todes
Erste der 13 Folgen der DDR-Kundschafterserie über den 2. Weltkrieg, u.a. mit Gojko Mitic: »Im November 1944 springen fünf Widerstandskämpfer über besetztem polnischen Gebiet ab: drei Deutsche, der Pole Janik und der Russe Boris.«
-> 20.02.2008, 0.05 - 1.00 Uhr, mdr

* Heldentaten eines Kundschafters
In der von den deutschen Faschisten besetzten ukrainischen Stadt Winnica erhält ein sowjetischer Aufklärer den Auftrag, die Geheimkorrespondenz eines deutschen Generals mit Hitlers Stab zu entwenden.
-> 20.02.2008, 22.45 - 0.15 Uhr, arte

Donnerstag, 14. Februar 2008

Fliegerhelme

Ich bin beim surfen auf eine interessante Seite gestoßen, in der Fliegerhelme im Bild vorgetellt werden: http://www.saunalahti.fi/cabpilot/flight.htm. Darunter sind folgende NVA - Helme:

Mittwoch, 13. Februar 2008

Ausländische Truppen in Deutschland und ehem. Warschauer Vertragsstaaten

Ich meine es wäre nicht falsch, aktuell von ca. 100.000 ausländischen Militärangehörigen, zzgl. Familienmitgliedern, in der BRD zu sprechen:

* US-amerikanische - 64.300 Soldaten (zzgl. Zivilbeschäftigte ? und Familienangehörige ?)
* Britische - ca. 23.000 Militärangehörigen (zzgl. etwa 2.200 Zivilisten und ca. 30.000 Familienmitgliedern)
* französische - "eine Kaserne" (zzgl. gemeinsame Brigade)
* niederländische - nur ein gemeinsames Korps
* belgische - sind abgezogen

* canadische - sind abgezogen
* sowjetische / russische / GUS - sind abgezogen

+ Stabs- und Verbindungsoffiziere

Im Artikel 5 Absatz III des 2+4-Vertrages heißt es: "Nach dem Abschluß des Abzugs der sowjetischen Streitkräfte vom Gebiet der heutigen Deutschen Demokratischen Republik und Berlins .... Ausländische Streitkräfte und Atomwaffen oder deren Träger werden in diesem Teil Deutschlands weder stationiert noch dorthin verlegt."

Damit beschränken sich die rd. 100.000 ausländischen Soldaten ausschließlich auf Westdeutschland. Die DDR und Westberlin sind frei von ihnen.

In ehemaligen Staaten des Warschauer Vertrages stehen vorrangig US-Truppen. Konkret in:

* Bulgarien - vier Stützpunkte (Burgas mit Luftwaffen- und Marinestützpunkt, Bezme, Graf Ignatievo), ein Logistikzentrum und ein Truppenübungsplatz
* Polen - drei Stützpunkte in 2006 geplant: Malbork, Biala Podlaska, Powidz, Stand: ?
* Rumänien - vier Stützpunkte: Babadag, Smârdan, Cincu, Teil des Flughafens Mihail Kogalniceanu
* Ungarn - Taszar (bereits im Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien involviert)

.... der ehemal. SU:
* Georgien - ein Stützpunkt
* Turkmenistan - ein Stützpunkt: Chanabad
* Litauen - Siauliai (Luftraumüberwachung für Estland, Lettland und Litauen; hier wechslen sich die NATO-Staaten mit Jagdfliegergeschwadern ab, BRD war schon dran).
* Usbekistan - ein Stützpunkt bis 2005

Bei den Angaben werden leider viele statistische "Spielchen" getrieben, so wird gern nur die "Army" aber nicht die "Air Force" gezahlt, von sonstigen Teilstreitkräften oder gar Zivibeschäftigen ganz zu schweigen. Über Kernwaffen wird traditonell der Deckmantel des Schweigens geworfen: »Zur Gewährleistung eines Höchstmaßes an Schutz und Sicherheit dienen neben infrastrukturellen, technischen und verfahrensmäßigen Maßnahmen besonders die Mittel der Geheimhaltung dazu, rechtswidrigen Angriffen und Störungen auf eventuell gelagerte Nuklearwaffen und damit möglichen Risiken für Bevölkerung und Umwelt vorzubeugen.« Wie lieb ... sie vielleicht erst gar nicht zu lagern, um uns nicht zu Zielen zu machen, auf die Idee kommt wohl keiner?!

So wissen wir von den vermutlich 20 Nuklearwaffen in Büchel (JBG-33) nur, weil eben Deutsche beteiligt sind. Weitere 90 Atomwaffen sollen Anfang 2005 in Ramstein stationiert gewesen sein. Diese sollen Medienberichten zufolge im Frühjahr 2005 wegen dort stattfindender Bauarbeiten an einen unbekannten Ort gebracht worden sein. »Zu der Frage, wie es in anderen US-Stützpunkten aussieht oder gar mit den Sprengköpfen und deren Vernichtungspotential, gibt es keine offiziellen Verlautbarungen.« (alle Zitate aus: BT - Drs 16/568)

Letzlich ist Basis für die Angaben in der Öffentlichkeit lediglich Bericht der Washingtoner Nichtregierungsorganisation "Natural Resources Defence Council" (NRDC) aus dem Jahr 2005. Eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums meinte dazu gegenüber der Presse: "Im Rahmen der Geheimhaltung unter Nato-Partner können wir die Stationierung oder die Anzahl von Waffen nicht kommentieren". Es soll sich um Freifallbomben vom Typ B61-10 ("Spiegel") handeln.

Nur wir in der guten alten DDR und Großberlin sind frei von ausländischen Truppen und Kernwaffen. Wenn es den zivilen Versuchsreaktor in Westberlin nicht gäbe, hätte ich sogar "frei von Atomkraft" geschrieben ...


* Truppenstationierungsrecht (Auswärtiges Amt)
* Ausländische Militärbasen in Deutschland (Wikipedia)
* Fremde Truppen im vereinigten
Deutschland (SOWI 1990; PDF)

EDIT (25.08.2008)
Ich lese eben, die US-Kernwaffen sollen eine Sprengkraft zwischen 45 Kilotonnen TNT ("Modell 4") und 170 Kilotonnen TNT ("Modell 3") haben. Letzteres entspräche dem 13fachen der Hiroshima-Bombe pro Kernwaffe selbstverständlich. In Europa sollen sich noch bis zu 240 US-Bomben dieses Types befinden (jw).

EDIT (21.12.2009)
Auch Abgeordneten des Deutschen Bundestages wird die Auskunft verweigert:
http://www.petrapau.de/16_bundestag/dok/down/16226_atomwaffen_090617.pdf
(Stenografischer Bericht, 226. Sitzung, Berlin, Mittwoch, den 17. Juni 2009):

"Entsprechend der Geheimhaltungsregelungen der NATO werden von den Mitgliedstaaten keine detaillierten Angaben in Bezug auf die Nuklearstreitkräfte des Bündnisses gemacht."

Dienstag, 12. Februar 2008

Flugplatz - Flak

Ich gebe zu, von Flak habe ich keine Ahnung. Nunmehr gibt es die ersten Infos von Rainer zur Flugplatz-Flak von Marxwalde:
Vielen Dank!

Sigmund Jähn in Kamenz

Heute erhielt ich eine Mail, die u.a. folgendes beinhaltete und die ich hier wiedergeben möchte:

»Liebe Kameraden,

Vor mehr als einem Jahr hat die Arbeitsgruppe Geschichte der OHS der LSK/LV die Initiative zur Wiederaufstellung der Büste Sigmund Jähns im ehemaligen Kasernenobjekt in der Macherstraße (Objekt I und II) Kamenz ergriffen. Insbesondere waren daran die Kameraden Gerhard Fiß und Manfred Nabel beteiligt.

Unser Vorhaben wurde von allen Beteilgten begrüsst und als Bestandteil des Abschlusses der Konversion unsere ehemaligen Objekte 1 und 2 zu einem Verwaltungszentrum konzipiert. Wir erhielten Unterstützung vom Luftwaffenmuseum in Gatow, wo wir die Büste aufspürten, vom Ministerpräsidenten und dem Finanzministerium des Freistaates Sachsen, insbesondere vom Staatsbetrieb Sächs. Immobilien- und Baumanagement Niederlassung Bautzen, von der Kamenzer Landrätin und dem Kamenzer Bürgermeister, vom Regionalversorger ewag, der Städtischen Wohnungsgesellschaft mbH, der Kommunalen Dienste mbH, der Flugplatz GmbH und der Ostsächsischen Sparkasse - und unseres Fliegerkosmonauten, ohne dessenzurückhaltende Mitwirkung gar nichts gelaufen wäre.

Die künstlerische und architektonische Seite der Vorbereitung lag in den Händen von Anne Hasselbach, einer Kamenzer Künstlerin, die sich sehr für unser Vorhaben engagierte und auch die Arbeit des Restaurators und der ausführenden Firmen koordinierte.

Nun ist es soweit. Am Freitag, den 22.02.2008 findet von 15:00 bis 17:00 Uhr eine Festveranstaltung statt. Dazu ist ein Festzelt auf einem Parkplatz vorden Gebäuden 1 und 2, ehemals FRT und AG, heute Statistisches Landesamt derFreistaates Sachsen aufgebaut. In diese Festveranstaltung ist der Festaktzur Wiederaufstellung der Büste integriert. Die Originalbronzebüste wird im Foyer (verglaster Zwischenbau Gebäude 1-2) des Statistischen Landesamtesaufgestellt, ein Steinabguss an der Kreuzung Macherstrasse / Siedlungsweg, d.h. am Eingang Objekt II.

Um 18:00 Uhr wird Sigmund Jähn im Sitzungssaal des Kamenzer Kreisrates im Gebäude 30 (ehemaliges Schulgebäude im Objekt 1) einen Vortrag halten und sich danach Fragen der Teilnehmer stellen.«

Foto: Broschüre "Die Geschichte und Entwicklung des Jagdfliegergeschwaders 8" von Rudolf Patzer, Günter Lange,Friedhelm Johst, 1. Auflage 2000

Samstag, 9. Februar 2008

Besucherrekord bei DDR-Luftwaffe.de

Die DDR-Luftwaffe.de hatte im Jahr 2007 im Durchschnitt 761 Besucher pro Tag. Im gesamten Jahr wurden über 8 Mio. Hits registriert, die ca. 91 GB Traffic verursachten. Nunmehr wurden in 2008 allein im Januar 934 Besucher pro Tag registriert, die allein in diesem Monat fast 10 GB Traffic sowie 876.000 Hits verursachten. Damit scheint die leichte "Flaute" von 2006 überwunden. Ich gebe aber auch zu, daß ich mich wieder mehr um mein Web kümmere ....

Monatsgenaue Infos seit dem Jahr 2002 findest Du hier:
http://home.snafu.de/veith/statisti.htm

Obwohl die "DDR-Luftwaffe.de" bereits seit dem 09. Juni 1999 online ist, habe ich erst seit dem Jahr 2002 die Möglichkeit exakte Statistik - Daten zun erheben. Der Webcounter zählt nur Besucher (Visits) auf der Startseite bzw. dort wo der Counter gesetzt ist. Gezählt wird durch diese mittels Scripts, die im Zeitalter der Vorratsdatenspeicherung immer nutzloser werden, da verstärkt Scripte browserseitig gesperrt und damit diese Besuche nicht registriert werden. Korrekt zählt daher nur die Statistik meines Providers "snafu". Und dieser zählte in den vergangenen sechs Jahren (2002 - 2007):
  • 1.156.816 Besucher
  • 34.191.750 Hits
  • 349.668.034 kb Traffic

Für eine Hobby - mäßig betriebene private Website nicht übel, finde ich :-)

Erich Honecker im JG-3


Die vielen E-Mails die ich erhalte, treffen oft "alte Wunden". So war ich am 11. September 2004 zum Treffen "50 Jahre Flugplatz Preschen". Dort habe ich natürlich auch viel fotografiert, so alte Info-Tafeln des Geschwaders. Auf diesen waren Piloten des Geschwaders, aber auch dessen Höhepunkte festgehalten. "Natürlich" habe ich das noch nicht für meine JG-3 Seiten ausgewertet .... und letztens erhalte ich eine Mail mit folgenden Inhalt: »... Bisher suchte ich vergebens im I-Net, wann ... E. Honecker das JG-3 besuchte ... Die Aktuelle Kamera berichtete damals auch über dieses Ereignis. Ich selbst war Mitglied der Ehrenkompanie und wir waren mehrmals von Cottbus zum JG-3 gefahren, um vor Ort zu trainieren. Können Sie mir vielleicht das entsprechende Datum mitteilen?"«

Die Daten kann ich Dank dem Buch von Eugen Rudolph "Von der MiG-19 zur MiG-29, Flugplatz Preschen bis 1994" (Privatdruck) sehr genau nennen: Der Truppenbesuch von Erich Honecker war am 29.08.1979. Bereits am 03.10.1978 war der Präsident Syriens, Assad, in Begleitung von Erich Honecker, in Preschen gewesen. Davon hier ein erstes Foto von jenen Info-Tafeln, was nicht den Weg in das genannte Buch gefunden hat.

Panzerkreuzer Potemkin

Am 12. Februar 2008 sendet kurz nach Tagesbeginn, nämlich von 0.35 - 1.40 Uhr der mdr - für das "aufgeweckte Kind" - den wohl bekanntesten sowjetischen Stummfilm: "Panzerkreuzer Potemkin".

Szenen des Filmes, die sich mir unauslöschbar eingeprägt haben sind:
* Maden
* Treppe / Kinderwagen
* friedlicher Durchbruch durchs Geschwader mit wehender Roter Fahne.

Klar, der Film ist uralt und in schwarz / weiß, aber extra diese Fahne wurde m.W. für die wenigen Minuten handcoloriert. Die Einfärbung der Roten Fahne scheint auch vornherein gewollt gewesen zu sein, sonst hätte Eisenstein sicher nicht mit einer eindeutig weißen Fahne gedreht, die es überhaupt erst ermöglichte, das Zelluloid bunt zu malen. Das mit dem kurzen Rot - Element hat als filmisches Stilmittel Jahrzehnte später Spielberg in "Schindlers Liste" wiederholt.

Interessant ist, daß wohl das Original des »Panzerkreuzers Potemkin« 1926 nach Deutschland verkauft wurde, da in der Sowjetunion - warum auch immer - kein Duplikat hergestellt werden konnte. Der Film wurde 1926 in Deutschland mit 14 Schnittauflagen, die 29 Filmmeter bedeuteten, freigegeben.

"Alle Kopien des Films zu Hause waren zerschlissen, so daß heute - wie bei allen Werken Eisensteins - keine einzige authentische Kopie der ursprünglichen Schnittfassung ihres Schöpfers existiert. Das Negativ wurde 1940 - bizarrerweise infolge des Ribbentrop-Molotow-Pakts - vom Sowjetischen Filmarchiv beim Reichsfilmarchiv Berlin zurückgekauft, es diente als Ausgangsmaterial für die Restaurierung des Film von 1960, also mit jenen Zensurschnitten, die ihm im März 1926 in Berlin auferlegt worden waren" (Quelle: offline).

Die Icestorm - DVD zeigt jedoch nur eine Weiße Fahne, kein Farbtupfer, keine Rote Fahne. Das fällt auch den anderen Kunden auf, so schreibt einer bei Amazon ausdrücklich: "Positiv zu bewerten ist die nicht mehr vorhandene sehr kitschige rote Einfärbung der Russischen Flagge am Ende des Films." Äähhhm mit "Russischer Flagge" meinte er sicher die "Rote Fahne" ... Icestorm wiederum beruft sich auf seinen Lizenzgeber und versichert, selbst keine Änderungen vorgenommen zu haben.

Nun teilt der "Panzerkreuzer Potemkin" offenbar das Schicksal vieler alter Stummfilme: Viele Schnitte und Versionen, nicht nur aus politischen Gründen. Die DEFA - Fassung, die Icestorm verwendet, beruhe auf einer bereits 1949 gekürzte Fassung des Moskauer Filmstudios. Hier fehle der einleitende Trotzky-Kommentar, welcher nun aus dem Off gesprochen wurde. Zur Freude aller Cineasten wurde die "Trotzky-Version" im Jahr 2004 von der BBC rekonsturiert und 2005 in Berlin wiederaufgeführt .... ohne Rote Fahne!

Noch einmal Klartext:
In der DEFA - Version wurde zu DDR - Zeiten vom Geschwader eine rote Fahne gehießt! In der Icestrom - Version von der DEFA - Stiftung zu BRD - Zeiten ist die Rote Fahne weiß. Zwischenzeitlich ist bei amazon.de eine weitere Version (DVD-Erscheinungstermin: 16. Juli 2007) mit der Bezeichnung "Panzerkreuzer Potemkin (Digi Book)" aufgetaucht, die nach einem Kundenrezension (wieder) die - aller Wahrscheinlichkeit nach auch originale - rote Fahne zeige. Was mich wirklich interessiert: Wer hat wann zwischendurch die rote Fahne wegzensiert?!

Mal sehen, was der mdr zeigt ...
Rote oder Weiße Fahne - das ist hier die Frage.

EDIT (12.02.2008)
Klar, die - lt. eingeblendeter Tafel - "Fahne der Revolution" war beim mdr eine weiße Fahne ... wer hat sich da die Mühe gegeben?! :-(

Vermischtes

In der Kategorie "Videos" sammelt Aerosecure Videos aus der Airline-Branche:
http://www.aerosecure.de/video/

Ok, der "Bundeswehrplan 2008" ist bereits vom Frühjahr 2007, aber ich habe bisher nur über ihn gelesen und nicht im Original. Daher möchte ich Euch den Link nicht vorenthalten:

Donnerstag, 7. Februar 2008

Keine Haftung der BRD für Strahlenschäden von NVA - Angehörigen

»Der III. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hat entschieden, dass die Bundesrepublik Deutschland nicht nach dem Staatshaftungsrecht der DDR dafür haftet, dass ehemalige Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR aufgrund ihrer Tätigkeit an Radargeräten der NVA gesundheitliche Schäden erlitten« (BGH - Urteil vom 7. Februar 2008 - III ZR 90/07).

Tja, wer hätte es gedacht. Da urteilte das höchste BRD - Gericht im Zusammenhang mit dem Grundlagenvertrag, 1973: »Mit der Errichtung der Bundesrepublik Deutschland wurde nicht ein neuer westdeutscher Staat gegründet, sondern ein Teil Deutschlands neu organisiert […]. Die Bundesrepublik Deutschland ist also nicht „Rechtsnachfolger“ des Deutschen Reiches, sondern als Staat identisch mit dem Staat „Deutsches Reich“, – in bezug auf seine räumliche Ausdehnung allerdings „teilidentisch“, so daß insoweit die Identität keine Ausschließlichkeit beansprucht. […] Sie beschränkt staatsrechtlich ihre Hoheitsgewalt auf den „Geltungsbereich des Grundgesetzes“« (2 BvF 1/73; BVerfGE 36, 1). Mit der Rechtsfolge, daß die bisherige Praxis, so die DDR-Staatsbürgerschaft nicht anzuerkennen und die DDR-Bürger weiterhin als "Deutsche" im Sinne des Grundgesetzes der BRD zu behandeln, beibehalten wurde. Weiter gab es einen 9. November 1989, dem ein 3. Oktober 1990 folgte und in der Präambel des Grundgesetzes der BRD hieß es nunmehr: »Die Deutschen [...] haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk.«

Und das alles gilt offenbar nicht, wenn es um Geld geht.

Das der Beweis eines ursächlichen Zusammenhangs zwischen der schweren - leider oft tödlichen - Erkrankung und der Tätigkeit an Radaranlagen schwer zu führen ist, liegt nahe. So wurden von »den 1800 Bundeswehrangehörigen, die Versorgungsanträge gestellt haben, ... bislang rund 235 als wehrdienstbeschädigt anerkannt« (mz-web.de), mithin 13 %. Von den 1.100 Fällen von NVA - Soldaten habe es »fünf positive Bescheide« gegeben, das wären 0,5 %. Ich hoffe, daß nach dem heutigen Urteil, diese "fünf positiven Bescheide" nicht zurückgezogen werden.

Noch einmal: Wenn im konkreten Fall der Nachweis eines ursächlichen Zusammenhangs nicht geführt werden kann, ist das für die Betroffen sehr schade. Aber die Zahlung von »Schmerzensgeld und Schadensersatz« zu verweigern, weil »die NVA nicht als "Betrieb" übernommen oder gar fortgeführt« worden sei, das "hat was" :-(

Unsere Kasernen haben sie übernommen, unsere Waffen verscherbelt und "dummes Zeug" erzählt, aber wenn mal 20.000 Euro gezahlt werden soll .... warum schreibt man da eigentlich "Radaropfer"?!

P.S. Was ist aus dem "Gesetz zur Entschädigung von Strahlenopfern der NVA" geworden, das bereits aus 2004 stammen soll? In der Bundestags - Drucksache 16/850 regt der Wehrbeauftrage »insbesondere im Hinblick auf die Entschädigung ehemaliger Angehöriger der NVA (Nationale Volksarmee) die Errichtung einer Bundesstiftung zur Entschädigung von Strahlenopfern an, um so tatsächlich Betroffene effektiv und fair entschädigen zu können.« War wohl irgendwie nix?! Es bleibt bei zweierlei Maß.

Aber die Begründung des BGH .... ich hoffe die formulieren ihre Entscheidungsbegründung "besser", als die vorläufig vorliegende Pressemitteilung.



EDIT (12.02.2008)
Zwischenzeitlich ist mir die Bundestags - Drucksache 16/2320 aufgefallen, in der die Bundesregierung zu einer Kleinen Anfrage der Fraktion "Die Linke" bezüglich der (Un-) "Gleichbehandlung der Opfer von Strahlungen an Radargeräten in der Bundeswehr und der Nationalen Volksarmee" Stellung nimmt.

Hier wird das ganze Dilemma der verschiedenen Statisiken, Versorgungssystemen und Zahlen im Allgemeinen deutlich. So datiert die Regierung der Bundesrepublik Deutschland den Einigungsvertrag mit der Deutschen Demokratischen Republik auf den "31. August 1991" (Hervorhebung von mir) ....

EDIT (02.03.2008)
Nunmehr liegt die schriftliche Urteilsbegründung vor: BGH - Urteil vom 7. Februar 2008 - III ZR 90/07. Und die Jungs vom Gericht sind bei ihrer Aussage geblieben: »Die Beklagte hat die NVA nicht als "Betrieb" übernommen oder gar fortgeführt. Vielmehr wurde die NVA zum Ablauf des 2. Oktober 1990 abgewickelt; lediglich bestimmte Dienstverhältnisse von Soldaten wurden übergeleitet. Im Übrigen fehlt es an einem vergleichbaren, auf die Nutzung übergegangener Vermögensgegenstände gerichteten Vertragsverhältnis. «

Dienstag, 5. Februar 2008

Bezüglich der Wahlen ...

Nachdem ich letztens noch so unbedarft von dem konservativen Vater - Typ John McCain (klingt ein bißchen wie "John McClane" von "Stirb langsam") geschwärmt habe, als Gegenkanidat zu einem Schwarzen und einer Frau, frage ich mich verschwörungstheoretisch nun, ob solche "Gegner" von John nicht Absicht waren. Da wird die gute, alte "Mittelschicht" in den USA kaum eine Alternative sehen, als McCain zu wählen ....

John wäre ein würdiger Nachfolger der "Familie Bush", vgl.:

Zitat: "Es ist ein harter Krieg, in dem wir sind. Er wird nicht einfach auf der Stelle vorüber sein. Es wird weitere Kriege geben ... Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, daß es noch andere Kriege geben wird. Wir werden uns niemals ergeben, aber es wird noch andere Kriege geben."

Was der Kosovo und Nordzypern gemeinsam haben

Da hatte ich ja mit dem Artikel "Zypern hätte den Euro eingeführt" den richtigen "Riecher", da läuft was.

Im Zusammenhang mit der geplanten Anerkennung der serbischen Provinz "Kosovo und Metochia" als unabhängige, gleichwohl weiter unter NATO-Verwaltung stehende "Republik Kosovo" durch die USA und EU taucht der Zypern-Konflikt wieder auf.

"Moskau" wird konkret: »Zur Zeit werden die Behörden der nicht anerkannten Republiken bei ihrem Vorgehen sich vorsichtig beäugen. Und versuchen, nach der „Trial- und Error-Methode“ einen Mechanismus der eigenen Anerkennung durch die Weltgemeinschaft auszuarbeiten. Nicht von ungefähr beabsichtigen die Behörden in Abchasien, demnächst eine Vertretung in Türkischen Republik Nordzypern zu eröffnen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es sich erst um einen ersten Schritt handelt.« RIAN Novosti

Aha, es wird angedroht, daß die russische, nichtanerkannte Republik "Abchasien", eine Vertretung in der türkischen, nichtanerkannten Republik Nordzypern eröffnet. Das wäre ein "nettes Ding": Rußland erkennt "Nordzypern" und die Türkei im Gegenzug "Abchasien" an. Ob das wirklich gewollt ist?!

So von ungefähr kommt der russische Vorschlag nicht. Schon Anfang 2008 berichtete der "Der Tagesspiegel": »„Wenn die diplomatischen Bemühungen erschöpft sind, kommen andere Alternativen auf den Tisch“, sagt Özdil Nami, Delegationschef der türkischen Zyprer für die Verhandlungen mit der EU und den UN. „Wir sehen das jetzt im Kosovo, wo die Diplomatie am Ende ist und andere Formeln entwickelt werden.“ 2008, glaubt Namit, sei die letzte Möglichkeit für eine Zypernlösung. Wenn die Inselgriechen es nicht für eine Verhandlungslösung nutzten, müsse man über Alternativen nachdenken.«

Und mit Kosovo und Metochia zeigt die NATO eben eine Lösungsmöglichkeit auf ....

Freitag, 1. Februar 2008

"Verharmlosung" von Handlungen die unter einer Gewalt- und Willkürherrschaft begangen wurden

Es ist seit 2005 bekannt, daß die BRD an folgender Gesetzesänderung bastelt:

Drucksache 15/4832: "Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer ... öffentlich oder in einer Versammlung eine Handlung ... die unter einer anderen Gewalt- und Willkürherrschaft begangen wurde, soweit die Handlung durch die rechtskräftige Entscheidung eines internationalen Gerichts, dessen Zuständigkeit die Bundesrepublik Deutschland anerkannt hat, festgestellt ist, billigt, rechtfertigt, leugnet oder gröblich verharmlost."

Der völlig korrekte Kommentar der jw dazu: »Das kann auf einen selbst ausgefertigten Persilschein für den Jugoslawienkrieg von 1999 hinauslaufen, der in offizieller Version einen laufenden Völkermord unterband. Das internationale Gericht dafür hat man sich ebenso per NATO wie seinerzeit das Mandat zum Überfall geschaffen. Wer imperialistische Kriege führt, schöpft das Recht.«

Dafür reicht bereits ein Gerichts-Beschluss: »"Das Gericht beschließt, dass es Völkermord-Taten waren, die die Armee der bosnischen Serben in Srebrenica begangen hat", sagte IGH-Präsidentin Rosalyn Higgins.«

Übrigens steht es für alle "Rechtgläubigen" außer Frage, daß die DDR als solche eine "Gewalt- und Willkürherrschaft" war, die vorm EUGH entsprechend "gewürdigt" wurde (Krenz & Co.) und mithin das bloße Hinterfragen der über 1.000 "Mauertoten" der "Arbeitgemeinschaft 13. August" oder die Darstellung von "guten DDR - Dingen" strafwürdig werden könnte. Damit wären Seiten wie meine naheliegend "verharmlosend" :-(

Aus der Gesetzesbegründung: »§ 130 Abs. 3 Nr. 2 StGB (neu) ergänzt die bisherige Strafvorschrift und stellt auch das Billigen, Rechtfertigen, Leugnen oder Verharmlosen entsprechender Handlungen anderer Gewalt- und willkürherrschaften unter Strafe. Mit der Einschränkung, dass die Handlungen durch die rechtskräftige Entscheidung eines internationalen Gerichts festgestellt wurden, soll nur das Billigen, Leugnen oder Verharmlosen von als geschichtlich gesichert anerkannten Tatsachen unter Strafe gestellt werden. Die entsprechende Vorgabe von Artikel 6 Abs. 1 des Zusatzprotokolls wurde daher in die Strafbestimmung in § 130 Abs. 3 Nr. 2 StGB (neu) übernommen.«

Die Begründung, warum die geplante Änderung in 2005 "auf Eis gelegt" wurde: »Die in Artikel 2 des Gesetzentwurfs vorgesehene Umsetzung von Vorgaben aus Artikel 6 Abs. 1 des Zusatzprotokolls zum Übereinkommen über Computerkriminalität mittels Computersystemen begangener Handlungen rassistischer und fremdenfeindlicher Art in innerstaatliches Recht wird zurückgestellt, da der luxemburgische EUVorsitz die Beratungen zu dem Entwurf eines EU-Rahmenbeschlusses zur Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wieder aufgenommen hat. Dieser Entwurf beinhaltet Strafbestimmungen, die von der Zielsetzung her den Strafbestimmungen entsprechen, die das Erste Zusatzprotokoll zum Cybercrime-Übereinkommenenthält, welches mit der geplanten Änderung von § 130 Abs. 3 StGB umgesetzt werden sollte. Die Umsetzung des Ersten Zusatzprotokolls soll zurückgestellt werden, bis das Beratungsergebnis zu dem EU-Rahmenbeschluss vorliegt, der dann gleichzeitig mit dem Ersten Zusatzprotokoll umgesetzt werden sollte.«

Mal abgesehen davon, daß ich die Vorschrift nie unter "Computerkriminalität" gesucht hätte, das "Cybercrime - Übereinkommen" (dem wir auch die "Vorratsdatenspeicherung" zu verdanken haben) wurde maßgeblich von der BRD vorangetrieben. Zum Gesetzgebungsverfahren siehe meinen Beitrag hier.

Ich gehe davon aus, daß nachdem o.g. "Beratungsergebnis" vorliegt, zügig mit der nationalen Umsetzung, hier: Ausdehnung des Volksverhetzungs - Paragraphen, begonnen wird. Da die Vorlagen noch auf den ministeriellen PCs schlummern, rechne ich damit, spätestens im Jahr 2013 meine diesbezüglichen Seiten ("Ehrenhain" und "Jugoslawien - Krieg" vom Netz nehmen zu müssen. Bei "DDR-Luftwaffe.de" insgesamt, würde ich ggf. das Strafverfahren^^^^befehl abwarten .... oder ich werde einfach von den Providern gesperrt. Nach diesem Betrag kann ich mich noch nicht einmal mit "fehlendem Tatvorsatz" herausreden :-(

Zwischenzeitlich wurde zumindest die Ratifizierung des "Cybercrime - Übereinkommen" in die Wege geleitet und der Bundesrat hatte nichts dagegen. Das Gesetz wurde vom Bundestag in erster Lesung am 13.12.2007 in die Ausschüsse verwiesen.

Ok, ich höre es schon: "Paranoia", "so Schlimm wird es schon nicht kommen" ... hätte ich vor fünf Jahren, also 2003 - als das Cybercrime-Übereinkommen schon über ein Jahr existierte - z.B. erzählt, daß ein halbes Jahr jeder Ort gespeichert wird von wo aus mit Handy telefoniert wird und noch dazu mit wem, wie lange, wären die Reaktionen die gleichen gewesen. Einige wußten es allerdings schon, vgl.:

EDIT (23.02.2008)
Man trommelt medial, um "das Volk" auf die Gesetzesverschärfung einzustimmen. Aus Spiegel - online von heute:

»Haderthauer: .... Genauso klar und konsequent wie wir gegen die Rechtsradikalen vorgehen, müssen wir auch gegen die Linksradikalen vorgehen. Da könnte man auch über strafrechtliche Konsequenzen nachdenken.
SPIEGEL ONLINE: Sie spielen auf den Volksverhetzungsparagrafen im Strafgesetzbuch an, der die Verherrlichung der NS - Diktatur unter Strafe stellt?
Haderthauer: Es muss jedenfalls eine Ahndung der Verhöhnung von SED-Opfern geben.«

Christine Haderthauer ist Generalsekräterin der CSU. Allerdings ist wohl nicht nur ihre die Fähigkeit in historischen Zusammenhängen zu denken eingeschränkt. Auch Herr Ulrich Maurer von der Partei "DIE LINKE" fühlte sich die Tage gemüßigt im Bundestag folgendes ahistorisch zu äußern: »Wer die Stasi und die Mauer gut findet, hat in unseren Parlamentsfraktionen nichts verloren« (Bundestag - Plenarprotokoll 16/145). Halten wir beiden zugute, dass sie aus den gebrauchten Bundesländern kommen ... ;-)

update (27.01.2009)
Die Anglegenheit scheint vorläufig vom Tisch, nachdem der "fraktionslose" Abgeordnete im Bundestag Henry Nitzsche bereits Mitte 2008 am die Bundesregierung fragte: "Hält die Bundesregierung vor dem Hintergrund sich häufender Verharmlosungen von geschehenem DDR-Unrecht auch durch Mitglieder der Partei DIE LINKE. eine dahingehende Erweiterung des § 130 Abs. 3 des Strafgesetzbuchs (StGB) für nötig, wodurch künftig die Billigung, Leugnung oder Verharmlosung von unter der Herrschaft der SED begangenen Verbrechen unter Strafe gestellt wird?"
Die Anwort vom 5. August 2008 war kurz und bündig: "Die Bundesregierung hält eine Änderung des § 130 Abs. 3 StGB nicht für nötig."

Drucksache 16/10097 (PDF) Schau`mer`mal, welcher Paragraph demnächst entsprechend geändert wird ;)